Beckenbodentraining: Und es hilft doch!

Beckenbodentraining: Und es hilft doch!

07.08.2014

Hält Beckenbodentraining wirklich, was Ärzte und Therapeuten Frauen mit Blasenschwäche immer wieder versprechen, nämlich eine deutliche Besserung des Leidens? Eine aktuelle Studie aus Kanada beantwortet die Frage mit einem klaren Ja.

Forscher der University of Montreal haben – wie die „Ärzte-Zeitung“ berichtet – die Ergebnisse von 18 Studien analysiert, an der insgesamt 1051 Frauen mit Belastungs-, Drang- oder Mischinkontinenz teilgenommen hatten. 541 dieser Frauen waren Teilnehmer eines angeleiteten Beckenbodentrainings. 510 Frauen waren Kontrollgruppen zugeteilt, die entweder keine Therapie, Placebo oder eine Scheinbehandlung bekamen.

In sechs der Studien sollte ermittelt werden, wie viele Frauen sich als geheilt einschätzten: Bei Frauen, die ihren Beckenboden trainiert hatten, war dies deutlich öfter der Fall. In vier Studien hatten ausschließlich Frauen mit Belastungsinkontinenz teilgenommen. Hier fühlten sich 56 Prozent der trainierten Frauen geheilt, in den Kontrollgruppen nur sechs Prozent. Demnach fühlten sich achtmal mehr Frauen von dem Leiden geheilt als ohne eine Behandlung durch angeleitetes Beckenbodentraining. Und auch nach unangenehmen Nebeneffekten des Beckenbodentrainings wurde geforscht – aber keine gefunden.

Beckenbodentraining hat in den ärztlichen Leitlinien zur Therapie von Belastungsinkontinenz den höchsten Empfehlungsgrad erreicht. Dies und die aktuelle Studie sollten betroffene Frauen zum Anlass nehmen, mit dem Training zu beginnen, rät das Infozentrum Inkontinenz: die Beckenbodenmuskeln so stark wie möglich zusammenziehen, die Anspannung fünf Sekunden lang halten, dann wieder zehn Sekunden locker lassen. Dabei dürfen Po, Bauch und Schenkel nicht mit angespannt werden. Die ganze Übung mehrfach täglich wiederholen und zwar immer zehnmal hintereinander – anspannen, halten, entspannen.

Inkontinenz gehört zu den Tabu-Themen unserer Gesellschaft. Dabei ist jeder zehnte Bürger betroffen: Alte, Junge, Männer und Frauen. Die meisten leiden still, aber ihnen könnte geholfen werden. Das Infozentrum Inkontinenz hat es sich zur Aufgabe gemacht, über das Thema Inkontinenz zu informieren.

Mehr unter www.infozentrum-inkontinenz.de.

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