Cluster‐Kopfschmerzen häufiger im Herbst

Cluster‐Kopfschmerzen häufiger im Herbst

29.10.2014

Aktuelles: Cluster‐Kopfschmerzen häufiger im Herbst

Bildquelle: Neurologen und Psychiater im Netz

Beim Cluster‐Kopfschmerz handelt es sich um einen heftigen, bohrenden oder brennenden Schmerz, der stets einseitig im Bereich von Schläfe und Auge auftritt. Charakteristisch für diesen Kopfschmerz ist ein periodisch gehäuftes Auftreten in so genannten Clustern. „Bei Menschen, die unter Cluster‐Kopfschmerzen leiden, kann es im Herbst vermehrt zu Beschwerden kommen. Dabei kommt es zu einseitigen sehr starken Attacken von Kopf‐ und Gesichtsschmerzen, die unbehandelt zwischen 15 und 180 Minuten dauern. Der Hauptschmerz liegt im Bereich hinter den Augen und in der Stirn‐ und Schläfenregion. Die Schmerzanfälle treten oftmals mehrmals täglich auch aus dem Schlaf heraus auf“, erklärt Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BDN) in Krefeld. „Weitere Begleiterscheinungen, die dann nur auf der schmerzenden Kopfseite auftreten, sind eine gerötete Bindehaut, vermehrter Tränenfluss, eine laufende oder verstopfte Nase sowie Schwitzen im Bereich des Gesichtes. Auch Übelkeit, Licht‐ und Geräuschempfindlichkeit kommen häufiger vor.“ Nach Phasen mit Beschwerden können sich bei einem Teil der Betroffenen dann für Monate beschwerdefreie Intervalle anschließen. Während der Zeiträume mit Schmerzattacken kann die Erkrankung jedoch einen großen Leidensdruck verursachen, wenn sie unbehandelt bleibt.

Fachärztliche Diagnose kann gezielte Therapiemaßnahmen einleiten

Häufiger auftretende und starke Kopfschmerzen sollten stets neurologisch abgeklärt werden, damit eine wirksame Therapie aufgenommen werden kann. Von einer Selbstmedikation ist allgemein abzuraten, da unterschiedliche Schmerzerkrankungen auch individuell behandelt werden müssen. „Bei Cluster‐Kopfschmerzen sind herkömmliche Schmerzmittel wenig effektiv. Auch Entspannungsübungen oder Akupunktur, die beispielsweise bei Spannungskopfschmerzen wirksam sind, helfen bei Cluster‐Kopfschmerzen nicht weiter“, meint Dr. Bergmann. „Bei akuten Cluster‐Kopfschmerzen kann die Inhalation von Sauerstoff Abhilfe schaffen. Die notwendigen Geräte lassen sich über die Krankenkasse beziehen. Darüber hinaus kann der verschreibungspflichtige Wirkstoff Sumatripan sehr wirksam Linderung verschaffen.“ Auch eine Vorbeugung von Cluster‐Kopfschmerzen ist mit Medikamenten möglich.

Meiden von Triggern kann Cluster‐Kopfschmerzen vorbeugen

Neben den Zwischenjahreszeiten können auch andere Reize diese speziellen Kopfschmerzen auslösen. „Menschen, die unter Cluster‐Kopfschmerz leiden, können die Häufigkeit von Attacken verringern, wenn sie darauf achten, wodurch die Beschwerden möglicherweise ausgelöst werden. Ursachen können bestimmte Nahrungsmittel, Verhaltensweisen oder auch Umweltreize sein. Sie sollten dann soweit möglich vermeiden werden“, rät der Nervenarzt. Um diese so genannten Trigger zu identifizieren, kann es sinnvoll sein, ein Tagebuch zu führen. Häufige Auslöser für Beschwerden sind bestimmte Lebensmittel oder dessen Zusätze wie Natriumglutamat, Kalium‐ oder Natriumnitrit, Käse, Tomaten, Zitrusfrüchte oder Alkohol. Auch Hitze, Flackerlicht und Gerüche können die Beschwerden ebenso auslösen wie starke Emotionen.

In Deutschland leiden etwa 70.000 Menschen unter Cluster‐Kopfschmerzen. Männer sind dabei etwas häufiger betroffen als Frauen. Der Kopfschmerz beginnt meist mit 28 bis 30 Jahren, kann aber grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten. Bis zu 80% der Patienten leiden nach 15 Jahren immer noch an Cluster‐Episoden.

Mehr Informationen unter www.neurologen-im-netz.org.

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