Gesundheitsrisiko Heimarbeit?

Gesundheitsrisiko Heimarbeit?

14.03.2018

Ratgeber: Gesundheitsrisiko Heimarbeit?

Arbeiten, wo man wohnt. Für viele ist das ein Traum. Aber auch einer mit vielen Gesundheitsrisiken. Foto: Flamingo Images

Von zuhause aus zu arbeiten. Das ist für Hausmänner und –frauen ein Standard und für so manchen Büroarbeiter ein verlockendes und erstrebenswertes Ziel. Doch so vorteilhaft es sein kann, sein Tagwerk dort zu verrichten, wo man lebt, so nachteilig kann es sich auf die physische und psychische Gesundheit auswirken. Auf den folgenden Zeilen informieren wir Betroffene und Angehörige nicht nur ausführlich über die Risiken, sondern zeigen auch Lösungswege auf.

1. Die physischen Risiken

Kein übermüdetes, allmorgendliches Hetzen. Kein unausgeschlafenes Pendeln. Eigentlich eliminiert Heimarbeit viele Unfallrisiken. Dafür eröffnen sich allerdings Herausforderungen anderer Natur.

Das Zuhause, der mit Abstand unfallträchtigste Ort

Vielleicht hat es mancher schon einmal gehört. Tatsächlich passieren die allermeisten Unfälle zuhause. Laut Statistischem Bundesamt sterben alljährlich in Deutschland zirka 10.000 Menschen durch Heim-Unfälle. In etwa das Dreifache der Verkehrsunfalltoten – und die Zahlen unterschiedlicher Verletzungsgrade ohne Todesfolge werden dabei gar nicht zentral erfasst.

 

Rein auf die Statistik bezogen ist das eigene Zuhause der tödlichste Ort Deutschlands, weil hier so viele Unfälle passieren. Foto: / Rawpixel.com

 

An diesem Punkt bekommt der Zeitfaktor eine Rolle: Je länger man sich (auf den Tag gerechnet) in seinem direkten Wohnumfeld aufhält, desto größer ist natürlich das statistische Unfallrisiko. Hinzu kommt insbesondere bei Singles, Menschen mit schulpflichtigen Kindern und/oder pendelndem Partner das Problem, im Notfall auf sich gestellt zu sein. Wer in einem Großraumbüro die Treppe hinabstürzt, kann sicher sein, dass Hilfe binnen Minutenfrist kommt. Allein zuhause und mit Pech jedoch erst nach Stunden.

Das eingeschlafene Abwehrsystem

Das menschliche Abwehrsystem ist faszinierend. Nicht nur, dass es rund um die Uhr aktiv ist. Es lernt auch immerwährend dazu. Jedes Bakterium, dass in unsere Nase gelangt, wird analysiert und dazu genutzt die Abwehr zu stärken. Jedes Händeschütteln lehrt es, mit neuen Gefahren umzugehen. Viele Eltern wissen das und nutzen diese Tatsache gezielt, um ihre Kinder durch den Kontakt mit potenziellen Erregern unempfindlich zu machen.

Doch das Problem ist, dass sich Krankheitserreger und ihre Eigenschaften ständig wandeln. Wer häufig zuhause ist, sorgt je nach „Isolationsgrad“ dafür, dass sein Immunsystem mangels Kontakt davon nichts mitbekommt. Je länger dieser Zustand andauert, desto mehr gerät sein System ins Hintertreffen, weil sein „Wissen“ veraltet. Und es kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Manche Heimarbeiter haben kaum noch Grund, vor die Tür zu gehen. Auch das belastet natürlich das Immunsystem, welches auch durch Bewegung bei Wind und Wetter gestärkt wird.

Automatischer Bewegungsmangel?

Dieser Punkt betrifft vielleicht nicht Hausmänner und –frauen, die von morgens bis abends auf unterschiedlichste Weise sich und das Haus in Schwung halten. Mit Sicherheit betrifft er aber Home-Office-Arbeiter. Zu jeder Bürotätigkeit gehört es, dass man zwar viel aber eben nicht ausschließlich im Sitzen arbeitet: Die Wege vom Zuhause zur Arbeit; ein Gang zum Kollegen, zu Besprechungen, notfalls auch nur in die Mittagspause: Das alles sind kleine, aber präsente Alltagsaktivitäten. Im Home-Office hingegen kommt es allzu häufig vor, dass Betroffene von Arbeitsbeginn bis Arbeitsende nur sitzen; dort findet ja die Arbeit statt und auch sämtliche Kommunikation.

 

Jeder Gang nach draußen ist Training fürs Immunsystem. Jeder Tag zuhause tut indes das Gegenteil, er schwächt es. Foto: / kasto

 

Es gibt also keinen Grund, sich zumindest etwas zu bewegen und darunter leiden nicht gerade wenige, weil das Gegenteil auch Selbstdisziplin bedarf.

Heben und Co: Selbstüberschätzung

Auch dieser Punkt betrifft nur eine Zielgruppe, diesmal vor allem Hausleute. Wer den ganzen Tag auf sich gestellt ist, hat gelernt, damit umzugehen. Aber: Diese Selbstständigkeit verleitet viele auch zu Selbstüberschätzung. Es schließt sich der Kreis zum Unfallrisiko. Und zwar dann, wenn man Dinge tut, die den Körper überlasten. Kaum eine Hausfrau, die fürs Putzen noch nicht die Couch verrückte und danach Rückenbeschwerden hatte. Und dieses Beispiel zieht sich durch unzählige andere Risiken hindurch, die man freiwillig eingeht weil man nicht warten möchte bis Hilfe vorhanden ist.

2. Die psychischen Risiken

Es gibt also eine Menge körperlicher Problemstellungen der Heimarbeit. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere liegt im psychischen Bereich.

Vereinsamung im eigenen Heim

Der Partner verabschiedet sich um viertel nach Sieben, um halb acht machen sich die Kinder auf den Schulweg. Und dann ist man erst einmal für eine lange Zeit alleine. Die daraus entstehende Einsamkeit ist umso schlimmer, je weniger Möglichkeiten man hat, daraus hervorzubrechen. Hausfrauen und –männer haben durch die freie Arbeitsgestaltung wenigstens noch die Option darauf, selbstgewählt Kontakte zu suchen und sei es nur beim Plausch mit dem Nachbarn. Doch Arbeiter im Home-Office sind meist an ihren Platz gebunden. Und Einsamkeit kann sich in schwereren Fällen auch ausnehmend negativ auf die Physis auswirken.

Beides verschlimmert sich bei kinderlosen Singles. Denn hier gibt es niemanden, der abends nachhause kommt und so einen automatischen Ausweg aus der Einsamkeit bietet.

Das Ende der Work-Life-Balance

In der Kreativbranche im Allgemeinen und von Personalern im Speziellen wird es als Vorteil in den Himmel gelobt: Die Tatsache, dass Home-Office die strenge Verknüpfung von Arbeitsplatz und –zeit auflöst. Wer von zuhause arbeitet kann theoretisch dann arbeiten wenn ihm der Sinn danach steht.

 

Besonders bei kinderlosen Singles ist das Risiko immens, durch die Heimarbeit auf Dauer zu vereinsamen. Foto: / THANANIT

 

Was natürlich unzweifelhafte Vorteile hat, ist aber für die Summe der Heimarbeiter oftmals ein gravierendes Problem und zudem eines, über das sie sich selbst oft nicht im Klaren sind. Denn Heimarbeit sorgt automatisch dafür, dass die Arbeit auch dann präsent ist, wenn man zuhause ist. Es muss nicht einmal die Verlockung sein, „schnell vor dem Schlafen“ noch E-Mails zu beantworten oder am Sonntag „für ein paar Stündchen“ Angefallenes wegzuarbeiten. Die alleinige Präsenz des Arbeitsplatzes vor Ort reicht schon aus, um die Grenze zwischen Arbeit und Leben verschwimmen zu lassen. Mit der Folge, dass sich das Gehirn nach einer gewissen Zeit andauernd im Arbeitsmodus wähnt.

Wissenschaftlich bewiesene Schlafstörungen

Tatsächlich ist das Problem der wegbrechenden Work-Life-Balance so präsent, dass kürzlich erst eine großangelegte Studie nachwies, dass unter den Home-Office-Arbeitern Stress weitaus häufiger vorkommt als unter Menschen, die im klassischen Arbeitsort-Sinn arbeiten.

 

Ein Partner mussallmorgendlich in die "weite Welt", der andere kann im "sicheren Zuhause" bleiben. Ein sehr häufiger Krisenherd. Foto: / Amdrey Popov

 

Vor allem die Flexibilität macht vielen zu schaffen, weil die als medizinisch notwendige und in Deutschland auch gesetzlich festgelegte Freizeit von mindestens elf Stunden zwischen Arbeitsende und –beginn verwässert wird. Die Arbeit verfolgt einen bis in den Schlaf, sorgt dafür, dass keine innere Ruhe eintritt und verhindert somit diesen wichtigen Ruhezustand – oft genug Auslöser für eine Spirale, die sich immer weiter verschlimmert.

Auseinanderdriften partnerschaftlicher Lebens-Realitäten

Zwei pendelnde Partner, die täglich mit gleichen Problemen zwischen Stau und Kollegentratsch zu kämpfen haben, liegen auf einer psychosozialen Wellenlänge. Anders sieht es in solchen Partnerschaften aus, in denen nur der eine „dort draußen“ arbeitet, während der andere sein Tagwerk zuhause verrichtet.

Gesunde Partnerschaften vertragen das vielfach. Doch häufiger werden dadurch, dass die Lebensrealitäten so unterschiedlich sind, bislang unentdeckte Probleme erweckt und bestehende verschlimmert. Der pendelnde Partner beneidet den anderen, der zuhause arbeitende Partner fühlt sich nicht ausreichend für seine fraglosen Leistungen respektiert und schon kriselt es.

3. Lösungswege für die physische Gesundheit

Heimarbeit kann viel Schaden zufügen. Umso wichtiger ist es, aktiv die mannigfaltigen Problemstellungen nicht nur zu realisieren, sondern sie zu respektieren und anzugehen.

Ein integriert-gesunder Lebensstil

Der dabei mit Abstand wichtigste Faktor ist ein insgesamt gesunder Lebensstil. Das bedeutet, der Heimarbeiter muss

  • noch mehr auf seine Ernährung achten (auch wegen der Abwehrkräfte),
  • er muss aktiv gegen den Bewegungsmangel ankämpfen. Das verschlingt fraglos Zeit.
  • Schließlich sollte auch die Entspannung nicht zu kurz kommen.

Es gibt dabei viele Methoden, die in den Alltag integriert werden können. Das beginnt schon damit, eine aktiv-gesunde Ernährungsweise zu pflegen, in der hochwertige Pflanzenöle, Gemüse, Früchte und vor allem Wasser zum Einsatz kommen. Und es endet längst nicht damit, die mangelnde Bewegung auszugleichen. Einerseits, indem man sich auch im Home-Office dazu motiviert, ein gewisses Bewegungspensum zu inkludieren und andererseits, indem man nach der Arbeit durch Sport nachhilft. Anders als im Büro hat man zuhause eine voll ausgestattete Küche zur Verfügung. Keine Ausreden also, nicht für einen gesunden Snack in der Pause sorgen zu können.

 

Ungesunde Ernährung verschärft viele Heimarbeits-Probleme noch. Hier ist es wichtig, noch mehr auf sein Essverhalten zu achten. Foto: / shurkin_son

 

Echte Arbeitszeit-Achtsamkeit

Der nächste Punkt betrifft die Arbeitszeit. Hier ist es immens wichtig, egal welcher Arbeit man nachgeht, sich gänzlich so zu verhalten, als würde man außer Haus arbeiten. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Zeit. Im Idealfall liegt sie so wie bei jedem anderen Arbeitsplatz: Man beginnt normal um acht Uhr, macht um 13 Uhr Mittagspause und um 17 Uhr endet der Arbeitstag. Keine Dauer-Erreichbarkeit, keine Wochenendarbeit. Das benötigt zwar Selbstdisziplin und eine gute Abstimmung mit dem Arbeitgeber. Aber letztendlich ist es die einzige Möglichkeit, viele der physischen (und auch psychischen) Negativauswirkungen zu vermeiden.

Ausnutzen ergonomischer Möglichkeiten

Viele typische „Bürokrankheiten“ entstehen nur daraus, dass einem am Arbeitsplatz nur Standardware zur Verfügung gestellt wird. Sitzgelegenheit, Schreibtisch, Bildschirm, selbst die Raumgestaltung folgen dort eher marktwirtschaftlichen Prinzipien denn ergonomischen und respektieren nicht, dass jeder Mensch andere Bedürfnisse hat.

Zwar muss der Arbeitgeber unter Umständen auch für das Home-Office die Arbeitsmittel stellen. Jedoch sieht es in der Realität so aus, dass viele Heimarbeiter diese Einrichtung selbst übernehmen. Tatsächlich ein echter Vorteil. Denn es ermöglicht einem, sich seinen Arbeitsplatz ohne Rücksicht auf Corporate Design oder Firmenpolitik so ergonomisch auszugestalten, wie möglich. Und das sollte man maximal ausnutzen.

Keime gegen Krankheiten

Für manche Heimarbeiter mag es verlockend sein, sich nicht mit der Welt vor ihrer Haustür und ihren Problemen befassen zu müssen. Doch insbesondere wer nicht durch Partner oder Kinder täglich damit über Umwege konfrontiert wird, muss das Immunsystem auf anderem Weg trainieren.

Eine Maßnahme dazu ist Ausdauersport. Doch die Problemlösung ist noch viel breiter gesteckt. Im Idealfall zwingt man sein Abwehrsystem einfach, sich auf dem neuesten Stand zu halten. Das geht schon dadurch, indem man einfach in mittäglichen Stoßzeiten einkaufen geht oder auch einen ausgedehnten Schaufensterbummel durch die Stadt macht.

 

Es kommt nicht nur auf die Intensität des Sports an. Wichtig ist ebenfalls, dass man dabei Kontakte zu anderen hat. Foto: / nd3000

 

Dabei gilt: Je mehr Menschen einen dabei umgeben, desto besser wird das Immunsystem trainiert. Mitunter sogar noch besser als bei der klassischen Pendler-Arbeit.

Das Kennen der eigenen Leistungsgrenzen

Der finale Punkt der Lösungswege zur körperlichen Gesundheit ist der am einfachsten zu implizierende, denn er benötigt nur ein wenig Selbstdisziplin. Und zwar geht es darum, zuhause keine unnötigen Risiken einzugehen:

  • Bei schweren Dingen Hilfe holen oder auf den Partner warten
  • Nicht klettern
  • Lieber mit kleinen Lasten häufiger gehen, als seltener mit großen
  • Auch als junger Mensch beim Treppensteigen immer eine Hand am Geländer belassen
  • Nicht nur in offenen Hausschuhen herumlaufen, sondern auch bei der Heimarbeit normales Schuhwerk (Turnschuhe sind okay) tragen

Schon durch diese einfachen Dinge werden sehr viele Verletzungsrisiken auf null reduziert.

4. Lösungswege für die psychische Gesundheit

Leider ist es bei der Heimarbeit sehr leicht, zu vereinsamen und weitaus schwerer, das Gegenteil zu erreichen. Doch auch das lässt sich angehen, mit etwas Arbeit.

Kontakte suchen, Kontakte nutzen

Dieser Punkt gilt hauptsächlich für Singles aber uneingeschränkt auch für Menschen in Partnerschaften. Um die Vereinsamung soweit es geht zu reduzieren, ist es unabdingbar, sich mit anderen Menschen zu vernetzen – und zwar explizit nicht nur über virtuelle Wege, denn von sozialen Netzen ist mittlerweile erwiesen, dass sie Einsamkeitsgefühle eher noch verstärken.

Lösung kann es in diesem Sinne nur sein, aktiv reale Kontakte zu suchen. Wer im Home-Office arbeitet, kann dazu schon in der Mittagspause vor die Tür gehen. Vielleicht gibt es ja Nachbarn, mit denen man diese Stunde verbringen kann? Zusätzlich kann es immens helfen, sich ein Hobby zu suchen, bei dem man „unter Leute kommt“. Der klassische Sportverein verbindet hier das angenehme mit dem Nützlichen. Doch prinzipiell ist alles geeignet, das einen in steten Kontakt mit anderen bringt.

 

So bitte nicht. Ein idealer Heimarbeitsplatz sollte bestmöglich räumlich vom Freizeit- und Wohnbereich abtrennt werden. Foto: / maryviolet

 

Explizite Grenzen setzen – und auch einhalten

Um gleichzeitig effektiv im Homeoffice arbeiten zu können, den Job dabei aber auch klar vom Privatleben trennen zu können, helfen verschiedene Maßnahmen. Es ist zwingend notwendig, sich psychische Barrieren zu schaffen, um der Tatsache des im eigenen Heim vorhandenen Arbeitsplatzes entgegenzuwirken. Die rundweg beste Lösung wäre ein abgetrennter Büroraum, der ausschließlich für die Arbeit da ist und für keine andere (Freizeit-)Tätigkeit benötigt wird. Wo das nicht geht, sollte man zumindest versuchen, den Arbeitsplatz durch andere Maßnahmen (Vorhänge, mobile Trennwände oder ähnliches) vom Wohnumfeld abzukapseln.

Für Hausfrauen und –männer fallen diese Lösungen zwar weg, weil das gesamte Haus der Arbeitsplatz ist. Dann aber sollte man als Mindestmaß sämtliche Dinge, die einen besonders unangenehm an die Tätigkeit erinnern, aus dem Blickfeld verbannen.

Sinnvolle Hilfe durch den Partner

Der Partner kann gleichzeitig der größte Stressor für einen Heimarbeiter sein wie auch dessen bester Ausweg aus den psychischen Problemen. Dieser Punkt richtet sich dabei vor allem an die pendelnden Partner:

  • Sich nicht beim Partner darüber beklagen, dass er es mangels Arbeitsweg so viel besser habe.
  • Ihm niemals vorwerfen, er sei faul oder würde keine echte Arbeit verrichten.
  • Nicht von ihm (falls er im Home-Office arbeitet) erwarten, zusätzlich auch noch den Großteil der Hausarbeit zu erledigen, nur weil er „sowieso zuhause“ ist.
  • Ihm zuhören und seine Probleme und Nöte ernst nehmen. Sie sind ebenso real wie die jedes Pendlers.
  • Darauf achten, dass er feste Arbeitszeiten einhält und sein soziales Umfeld außerhalb der Partnerschaft nicht vernachlässigt.

 

Auch eine Heimarbeits-Beziehung lebt von gegenseitigem Respekt und davon, dass keiner behauptet, der andere habe den leichteren Job. Foto: / nd3000

 

Doch auch die Heimarbeiter selbst stehen in der Pflicht. Und zwar indem sie ihre Partner dahingehend unterstützen, indem sein Status nicht ausgenutzt wird, um sich Vorteile zu verschaffen, etwa längere Schlafenszeiten. Es kann für eine Partnerschaft schon viel ausmachen, wenn beide gleichzeitig aufstehen und gemeinsam frühstücken, obwohl der heimarbeitende Partner auch noch eine Stunde länger hätte im Bett bleiben können.

Wiederentdeckung der Freiheit

Nicht jeder Mensch, der von zuhause aus arbeiten kann, tut dies aus freien Stücken. So mancher Hausmann, manche Hausfrau wurde durch äußere Zwänge dazu „verdonnert“. Viele Home-Office-Arbeiter wurden aus Einspargründen nachhause „outgesourct“. Für diese Kategorie Mensch ist es wichtig, auch die vielen positiven Seiten zu begreifen, die einem die Heimarbeit ermöglicht.

Das fängt schon damit an, dass man nicht unter ständiger Kontrolle von Vorgesetzten steht. Und es zieht sich über die Abwesenheit von typischem Büroklatsch bis hin zu der immer sehr viel liberaleren Möglichkeit, sich seine Arbeit einzuteilen, ohne Störungen, ohne „haben Sie mal kurz Zeit?“.

 

Zusammenfassung und Fazit

Vereinsamung, Unfälle, ein geschwächtes, weil untrainiertes Abwehrsystem. Für Menschen, die ausschließlich von zuhause aus arbeiten, ist die Liste an Gesundheitsrisiken lang. Ein sinnvoller Lösungsansatz kann nur darin bestehen, nicht nur die Vorteile der Heimarbeit zu sehen, sondern explizit auch gegen ihre Probleme anzukämpfen. Das kann tatsächlich zwar mehr Aufwand bedeuten, als eine klassische Arbeit außer Haus, ist aber für den Erfolg unabdingbar.

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