Hohes Herz-Kreislauf-Risiko kann angeboren sein - Moderne Therapie vereinfacht Cholesterinsenkung bei Hochrisikopatienten

Hohes Herz-Kreislauf-Risiko kann angeboren sein - Moderne Therapie vereinfacht Cholesterinsenkung bei Hochrisikopatienten

23.08.2017

Ratgeber: Hohes Herz-Kreislauf-Risiko kann angeboren sein - Moderne Therapie ver

Kochen mit Gemüse schmeckt und hält gesund. Foto: djd/Sanofi/Getty

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für viele in jungen Jahren noch kein Thema. Die meisten Erwachsenen gehen davon aus, dass der regelmäßigen Kontrolle von Blutdruck und Cholesterinwerten erst im Alter eine Bedeutung zukommt. Doch diese Annahme kann trügen. So können bereits Kinder und junge Erwachsende erhöhte Cholesterinspiegel aufweisen.

Oft ohne es zu merken. Denn hohe Werte des "schlechten" LDL-Cholesterins (LDL-C), die eine Atherosklerose begünstigen, spürt man nicht. Die voranschreitende Gefäßverkalkung wird häufig erst entdeckt, wenn es scheinbar "aus heiterem Himmel" mit nur 35 Jahren zu einem Herzinfarkt kommt.

Niedrige Cholesterinwerte angestrebt

Hohe LDL-C-Werte können angeboren sein. In Deutschland ist in etwa einer von 270 Menschen von der sogenannten Familiären Hypercholesterinämie (FH) betroffen. Damit die erbliche Fettstoffwechselkrankheit rechtzeitig behandelt werden kann, sollte jeder am besten schon frühzeitig seine Cholesterinwerte kennen.

FH-Betroffene werden als Patienten mit einem hohen Herz-Kreislauf-Gesamtrisiko eingestuft, die einen LDL-C-Zielwert unter 100 mg/dl (< 2,6 mmol/l) erreichen sollten. Ist es bereits zu einem Herzinfarkt gekommen, ist das Herz-Kreislauf-Gesamtrisiko sehr hoch. Der angestrebte LDL-C-Zielwert liegt dann sogar unter 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l). Konkrete Tipps für den Umgang mit FH stehen unter www.cholesterin-persoenlich-nehmen.de zum Download bereit.

Alternative zur Blutwäsche

Die Familiäre Hypercholesterinämie (FH) ist nicht heilbar, deshalb müssen Betroffene ein Leben lang behandelt werden. Als Standardmedikamente zur Senkung des LDL-C gelten die sogenannten Statine, die die körpereigene Herstellung von Cholesterin in der Leber unterdrücken. Bei Patienten mit FH ist der LDL-C senkende Effekt der üblichen Standardtherapien aufgrund sehr hoher Ausgangswerte oft unzureichend.

Diesen Patienten blieb bislang nur noch die Möglichkeit, das LDL-C regelmäßig aus dem Blut "herauszuwaschen". Ein Therapieansatz mit sogenannten PCSK9-Hemmern bietet für viele Patienten nun eine Alternative zu dieser nicht selten belastenden und zeitaufwändigen Behandlung. Die Hemmung des Enzyms PCSK9 sorgt dabei dafür, dass mehr Rezeptoren zur Verfügung stehen, die LDL-C binden und so die Aufnahme in die Leberzellen ermöglichen. Das Ergebnis: Der LDL-C-Wert sinkt - und damit auch das Herz-Kreislauf-Risiko.

Angepasster Lebensstil ergänzt Therapie

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können Betroffene selbst aktiv werden, um die gewünschte LDL-C-Senkung zu unterstützen. Zu den wirkungsvollen Maßnahmen gehören neben Therapietreue nicht zuletzt ein gefäßschützender Lebensstil und eine angepasste Ernährung.

Experten empfehlen:

- Fisch, Gemüse, Nüsse und pflanzliche Öle auf den Speiseplan setzen
- auf Alkohol und Zigaretten verzichten
- Übergewicht reduzieren sowie sportliche Aktivität und Bewegung erhöhen
- die verordneten Medikamente einnehmen

Weitere Tipps gibt es unter www.cholesterin-persoenlich-nehmen.de.

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