Internationales Vitiligo-Zentrum hilft Patienten aus der ganzen Welt

Internationales Vitiligo-Zentrum hilft Patienten aus der ganzen Welt

21.06.2014

Ratgeber: Internationales Vitiligo-Zentrum hilft Patienten aus der ganzen Welt

Hier sind die Hände von der Weißfleckenkrankheit betroffen. Copyright: © Vitiligo-Zentrum

Ob aus Deutschland, Russland, der Türkei oder den Vereinigten Arabischen Emiraten – von überall kommen Menschen mit Weißfleckenkrankheit in die Kleinstadt Pommelsbrunn/Hohenstadt bei Nürnberg. Das Internationale Vitiligo-Zentrum zählt weltweit zu den wenigen Anlaufstellen für Betroffene. Den Patienten stehen sämtliche Diagnostik- und Behandlungsmethoden bei Vitiligo zur Verfügung.

Wir wollen mit unserem Internationalen Vitiligo-Zentrum eine Lücke schließen“, sagt Dr. Raul Yaguboglu, der zusammen mit Prof. Dr. Ulrich Amon das Internationale Vitiligo-Zentrum in Pommelsbrunn/Hohenstadt leitet. Denn die Versorgung der Patienten mit Weißfleckenkrankheit sei weltweit nicht optimal. Dr. Yaguboglu: „Oft wird den Patienten gesagt `Da kann man nichts machen´. Dabei stimmt dies nicht. Es gibt immer Möglichkeiten, den Betroffenen zu helfen.“ Eine Verbesserung des Hautbildes könne immer erzielt werden, ist der Hautexperte überzeugt. Oft würden sich die weißen Flecken mit der richtigen Behandlung sogar deutlich zurückbilden.

Viele Patienten nehmen lange Anfahrtswege in Kauf, um nach Pommelsbrunn/Hohenstadt zu kommen. Denn der Leidensdruck ist groß: Da ist zum Beispiel der junge Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit großen weißen Flecken. Aufgrund der ansonsten eher dunklen Hautfarbe fallen diese weißen Stellen besonders auf. „Diese Flecken stören mich sehr“, klagt der Patient.

Eine Betroffene aus Russland hat zahlreiche Ärzte wegen der weißen Flecken an verschiedenen Stellen in den vergangenen Jahren kontaktiert. „Niemand konnte mir dort helfen. Viele Leute meinen, die Flecken wären ja nicht so schlimm. Aber das sehe ich natürlich anders. Ich traue mich im Sommer gar nicht ins Schwimmbad“, berichtet sie.

In Indien werden Menschen mit Vitiligo sogar oft für leprakrank gehalten“, weiß Dr. Yaguboglu. „Das ist für die Betroffenen natürlich furchtbar. Zum Glück wird gerade in Indien intensiv an der Krankheit geforscht.“

Das Besondere am Internationalen Vitiligo-Zentrum, das im Jahr 2005 gegründet wurde: Die Ärzte haben ein umfassendes Konzept entwickelt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die individuelle Ursachensuche: Auf der Basis spezifischer Blutuntersuchungen wird nach möglichen Auslösern der Erkrankung gesucht.

„Wir erarbeiten dann mit dem Patienten gemeinsam – je nach Bestehensdauer, Ursachen, Leidensdruck, Lokalisation der Erkrankung und den Wünschen - einen Therapieplan. Dabei können alle verfügbaren Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse werden immer wieder geprüft und bei Aussicht auf Erfolg in die Behandlung einbezogen“, sagt Dr. Yaguboglu.

Die Schmalspektrum-UVB-Lichttherapie mit der Wellenlänge 311 nm (UVB 311 nm-Lichttherapie) gilt heute als Mittel der ersten Wahl. Auch mit dem Excimer-Laser werden oft gute Erfolge erzielt. Hier wird mit Licht der Wellenlänge von 308 nm behandelt. Die Therapie ist für einzelne und kleinflächige Stellen sehr gut geeignet. Topische Immunmodulatoren in Form einer Salbe und Creme (Tacrolimus und Pimecrolimus) zeigen häufig besonders im Gesichts- und Halsbereich gute Effekte. Basierend auf oxidativem Stress können Gels (unter anderem mit den antioxidativen Enzymen Superoxiddismutase und Katalase) auf die betroffenen Stellen appliziert werden.

Relativ neu ist die Pigmentzelltransplantation. Dr. Yaguboglu: „Dabei werden an einer gesunden Hautstelle Pigmentzellen entnommen und zu einer Lösung verarbeitet. Diese Lösung wird anschließend auf die von Vitiligo betroffenen Stellen appliziert. Das Ziel ist die Repigmentierung. Das heißt, die ursprünglich weiße Haut wird nach und nach dunkler.“

Mehrere Monate verbrachte der Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in Pommelsbrunn/Hohenstadt. Er logierte in einem Hotel, kam täglich ins Vitiligo-Zentrum. Seine Behandlung: Kombinationstherapie bestehend aus Excimer-Laser und Pigmentzelltransplantation. Die besten Erfolge sah man im Gesicht. Hier verschwanden die weißen Flecken vollständig. Die Patientin aus Russland schaffte es ohne Pigmentzelltransplantation nur mit Excimer-Laser und UVB 311 nm-Licht. Sie freut sich, dass fast alle weißen Flecken verschwunden sind.

 

Infokasten

Eine Million Menschen leiden in Deutschland an Vitiligo. Weiße Flecken im Gesicht, am Hals oder an den Händen sind typische Symptome der Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt. Bei Vitiligo arbeiten die Pigmentzellen der Oberhaut nicht mehr so wie sie sollten. Eigentlich sind diese Zellen dafür da, das Hautpigment (Melanin) zu produzieren. Nur dank dieser Pigmentzellen kann die menschliche Haut eine hellbraune oder braune Farbe erlangen. Liegt eine Störung der pigmentbildenden Zellen zugrunde, können diese Pigmentzellen (Melanozyten) keinen Farbstoff mehr bilden. Bei den Betroffenen entstehen scharf begrenzte weiße Flecken auf der Haut. Es gibt verschiedene Theorien, wie die Vitiligo ausgelöst werden kann. Eine fehlgeleitete Immunreaktion gilt als eine der Hauptursachen. Dabei bilden sich körpereigene Antikörper gegen die Pigmentzellen. Diese werden dadurch zerstört.

 

Kontaktadresse:

Internationales Vitiligo-Zentrum (im Internationalen Hautarztzentrum DermAllegra)
Am Markgrafenpark 6
91224 Pommelsbrunn/Hohenstadt
Metropolregion Nürnberg
Tel.: +49(0)9154 - 91 40 56
E-Mail: info@dermallegra.de
Internet: www.dermallegra.de

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