Sanft zum Rücken, stark gegen Schmerzen - Minimalinvasive Verfahren: schonend & effektiv

Sanft zum Rücken, stark gegen Schmerzen - Minimalinvasive Verfahren: schonend & effektiv

03.05.2016

Ratgeber: Sanft zum Rücken, stark gegen Schmerzen - Minimalinvasive Verfahren

Bildquelle: Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga

Wenn es um akute Rückenschmerzen geht, behandeln viele Betroffene diese zunächst mit Medikamenten, Bewegung oder Massagen. Meistens mit gutem Erfolg: In vielen Fällen gehen Beschwerden so wieder zurück. Doch wenn die Probleme bleiben, eventuell mit Bewegungseinschränkungen einhergehen und sogar den Alltag beeinträchtigen, sollten Betroffene dringend ihren Hausarzt oder einen Orthopäden aufsuchen.

Denn es gilt hier die genauen Ursachen zu finden und sie mit gezielten therapeutischen Maßnahmen anzugehen. „In schwerwiegenden Fällen stehen Patienten minimalinvasive Verfahren zur Verfügung, die kurze stationäre Aufenthalte und eine schnelle Rehabilitation ermöglichen“, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.

Energiereich: Hitzesonde und Mikrolaser

Bei Rückenschmerzen handelt es sich in vielen Fällen um ein vielschichtiges Problem, welches sich meistens nur in enger Zusammenarbeit innerhalb eines interdisziplinären Ärzteteams lösen lässt. „Dies ist wichtig, um den wahren Schmerzauslöser zu lokalisieren und Patienten schnell und effektiv zu helfen. Mithilfe der fachübergreifenden Diagnostik können wir dann die optimalen und individuell angepassten Behandlungsoptionen für den Patienten ausloten“, erklärt Dr. Schneiderhan.

Bei alters- oder berufsbedingten Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule bietet sich die Behandlung mittels Hitzesonde an. Nach örtlicher Betäubung führt der Behandler eine Sonde mit nur 0,4 Millimeter Durchmesser gezielt an die Schmerzfasern heran. Dort erhitzt er die Sondenspitze für wenige Sekunden auf 80 Grad Celsius und verödet so die betroffenen Fasern. Damit ist die Schmerzweiterleitung unterbrochen. Zu den weiteren minimalinvasiven Methoden zählt der Mikrolaser.

Hiermit können Ärzte sehr gewebeschonend arbeiten. Diese Behandlungsmethode eignet sich auch für Patienten, die bereits länger unter Beschwerden leiden und bei denen keine konservativen Methoden mehr helfen. „Mit der nur 0,2 mm dünnen Faser, die den Laserstrahl in den Körper leitet, erreichen wir auch besonders schwer zugängliche, enge Bereiche zwischen den Wirbelkörpern“, so Dr. Schneiderhan.

Im Bandscheibengewebe wirkt Laserenergie dann gleich vierfach: Sie lässt Gewebe schrumpfen, verschweißt kleine Einrisse, schaltet Nerven aus und unterbricht so die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn. Dank der feinen Instrumente eignet sich das Verfahren auch für enge Bereiche in Hals- und Lendenwirbelsäule.

Punktgenau: Epiduroskopie und Kathetertechnik

Bei Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenose, schmerzhaften Verwachsungen von Operationsnarben oder Entzündungen im Inneren der Wirbelsäule steht Spezialisten das Epiduroskop zu diagnostischen wie auch zu therapeutischen Zwecken zur Verfügung. Mithilfe der Rückenmarksspiegelung, auch Epiduroskopie genannt, können Ärzte schonend Abbildungen von anatomischen Strukturen des Epiduralraumes, also von Bereichen des Rückenmark-umgebenden Gewebes, erstellen.

Dadurch ermöglicht sie eine Unterscheidung und Dokumentation von lokalen Entzündungen, Verklebungen, Narbenbildungen, Nervenverletzungen und eine Entnahme von Gewebeproben. Des Weiteren lassen sich mit der Epiduroskopie Katheter exakt platzieren, um so eine direkte Schmerzmittelgabe vorzunehmen.

Bei Bandscheibenvorfällen oder -vorwölbungen kann je nach Befund auch die minimalinvasive Wirbelsäulen-Kathetertechnik zum Einsatz kommen. Unter Bildwandlerkontrolle und Kontrastmittelgabe führt der Spezialist über eine dünne Nadel im Rücken einen elastischen und steuerbaren Katheter zwischen Rückenmark und Wirbelkanal direkt an die Schmerzstelle.

Durch diesen speziell weiterentwickelten Katheter führt der Arzt unter anderem schmerz- und entzündungshemmende Mittel an das betroffene Areal. „So erreichen wir eine Schrumpfung des Gewebes, das auf den Nerven drückt, Entzündungen bilden sich zurück“, sagt Dr. Schneiderhan. Alle minimalinvasiven Methoden bieten eine schnellere Beschwerdefreiheit, weniger Belastung für den Körper und kürzere Regenerationszeiten. Patienten erhalten in kurzer Zeit die oftmals lang vermisste Lebensqualität zurück.

Weitere Informationen unter www.orthopaede.com.

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