Erschöpfungszustände / Burn-Out
Erschöpfungszustände / Burn-Out
Zukunftsängste, Unsicherheiten und permanenter Stress in dieser hektischen Zeit bringen viele Menschen an ihre physische und psychische Belastungsgrenze. Auch die Anforderungen, die sich viele im Beruf oder auch privat selbst auferlegen, fördern Stress und Erschöpfung. Kein Wunder, dass sich so mancher auf Dauer ausgebrannt fühlt. Burnout - ein so genanntes Erschöpfungssyndrom - kann eine Reaktion darauf sein. Es ist vielschichtig, zeigt sich in ganz unterschiedlichen Erscheinungsformen und macht sich anhand einer Vielzahl von Symptomen bemerkbar, die sehr individuell auftreten.
Burnout entsteht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, der oft schleichend voranschreitet. Betroffene fühlen sich anfangs oft müde, sind schnell reizbar und ungeduldig. Hinzu kommen das Gefühl innerer Leere und Gleichgültigkeit sowie zunehmender sozialer Rückzug. Viele haben zudem körperliche Beschwerden wie etwa Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme und häufig kommen unspezifische Schmerzen hinzu. Selbst einfache Aufgaben können als äußerst mühsam und belastend empfunden werden, so dass der normale Alltag kaum mehr bewältigt werden kann.
Während der klassische Burnout sich oft durch die beschriebenen Symptome bemerkbar macht, gibt es noch die Variante des so genannten stillen Burnouts. Bei dieser Version verdrängen die Betroffenen die Symptome. Nach außen hin bleibt die Fassade eines glücklichen Lebens erhalten, doch innerlich brennen die Erkrankten allmählich aus. Ein stiller Burnout ist also eine sehr tückische, schleichende Variante, bis sie sich schließlich im umgangssprachlichem Nervenzusammenbruch Bahn bricht.
Wie auch bei Depressionen lässt sich bei einem Burnout nicht selten auch ein Serotoninmangel im Blut feststellen. Das Hormon Serotonin ist insofern besonders, da sich dessen Wirkungsbereich vom zentralen Nervensystem auf den gesamten Körper ausbreitet. Es steht bei zahlreichen psychischen Erkrankungen im Blickfeld der Ärzte. Auch ein Vitamin-B12-Mangel äußert sich häufig in Müdigkeit und Erschöpfung. Die Messung des Cortisol-Spiegels ist eine weitere Möglichkeit, um Stress im Blut nachzuweisen. Denn Cortisol ist ein Hormon, welches der Körper in Stresssituationen vermehrt ausschüttet.
Doch Achtung! Manchmal kann hinter der Erschöpfung auch etwas ganz anderes stecken. So können beispielsweise ein Mangel an Eisen und Vitaminen oder auch Probleme mit der Schilddrüse - vor allem mit zunehmendem Alter - mögliche Ursachen für anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung sein.
Eine Auszeit bei arbeitsbedingtem Stress kann Betroffenen den Freiraum und die Zeit geben, sich zu erholen. Dies kann hilfreich sein, wenn sich der körperliche und mentale Gesundheitszustand aufgrund von Überlastung auf der Arbeitsstelle verschlechtert.
Burnout bzw. Erschöpfung kann häufig durch eine Psychotherapie gelindert werden. Dabei kommt oft eine Verhaltenstherapie zur Anwendung. Ziel dieser Therapie ist es, dass die Erkrankten einen selbstfürsorglichen Lebens- und Arbeitsstil etablieren können.
Generell gilt: Je früher die Symptome einer Burnout-Erkrankung erkannt werden und Unterstützung gesucht wird, desto leichter kann der Betroffene aus dem Teufelskreis ausbrechen.
Wer aufmerksam in seinen Körper hineinhört und rechtzeitig handelt, hat gute Chancen den Burnout aufzuhalten. So kann es helfen, klare Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privatleben zu ziehen. Manchen tut es auch gut, bestimmte Entspannungstechniken auszuprobieren. Auch autogenes Training und Atemübungen können für innere Ruhe und Gelassenheit beitragen. Ausdauersport - egal ob Joggen, Mountainbiken oder Schwimmen - hilft Stress abzubauen und lässt unser Gehirn Glückshormone, so genannte Endorphine, ausschütten. Zudem liegt der Fokus auf der sportlichen Aktivität. Man konzentriert sich in dem Moment nur darauf und der vorangegangene Stress ist ausgeblendet. Am wirksamsten ist dabei die Bewegung an der frischen Luft.
Auch Schlafen ist enorm wichtig, da sich der Organismus währenddessen am erfolgreichsten regenerieren kann. Planen Sie zudem täglich etwas ein, was Ihnen Freude bereitet. So sorgen innere Harmonie wie auch herzhaftes Lachen für Wohlbefinden, welches den Blutdruck stabilisiert und Stress abbaut. Manchen mag der Rat auch mal Dinge abzulehnen und ein deutliches NEIN zu verkünden, hilfreich sein. Machen Sie sich Ihre persönlichen Grenzen bewusst und setzen sie diese auch, selbst wenn es am Anfang schwer fällt. Denn nur so können Sie auf Dauer Ressourcen schonen und einen Burnout entgegenwirken. Und auch empfehlenswert: Perfektionismus ablegen. Man muss es nicht immer allen recht machen und gleichzeitig alles in höchster Qualität erledigen. Sorgen Sie also für Entlastung.
Anbei erhalten Sie eine Auflistung von Rehakliniken, in denen Erschöpfungszustände und/oder Burn-Out behandelt werden.
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