Gehör, Ohren
Gehör, Ohren
Es ist eines unserer wichtigsten Sinnesorgane - sehr komplex aufgebaut, aber auch hochempfindlich. Die Rede ist von unseren Ohren. Sie ermöglichen uns nicht nur das Hören, sondern beherbergen auch unseren Gleichgewichtssinn.
Doch wie funktioniert unsere auditive Wahrnehmung eigentlich? Das Ohr nimmt Schallwellen auf und wandelt diese in Impulse um, die dann über Nervenbahnen ins Gehirn gelangen, wo sie bewertet und mit unseren Erfahrungen verknüpft werden. So erhalten wir den Eindruck, ob etwas leise oder laut ist, und nehmen es als Sprache, Musik oder Signal wahr, wie etwa Telefonklingeln.
Das Ohr kann man grob in drei Bereiche gliedern. Zum einen in die Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang. Der zweite Teil ist das Mittelohr. Dazu zählen das Trommelfell und die Paukenhöhle mit den Gehörknöchelchen. Und der dritte Teil ist das Innenohr mit der Schnecke und dem Gleichgewichtsorgan mit seinen drei Bogengängen.
Wenn wir Hören treffen die Schallwellen über das äußere Ohr auf das Trommelfell und versetzen es in Schwingungen, die sich dann über die Gehörknöchelchen im Mittelohr bis in das Innenohr übertragen. Da befindet sich das eigentliche Hörorgan, nämlich die Hörschnecke.
Im Alltag muten wir unseren Ohren oft ganz schön viel zu. So ist eine zu hohe Lärmkonzentration wohl das, was unserem Gehör in der heutigen Zeit am meisten schadet - in manchen Fällen sogar irreparabel. Besonders schädigend wirkt sich impulshaltiger Schall aus - also die ständige Abwechslung von Ruhe und extremen Lärm innerhalb kurzer Abstände, etwa der permanente Wechsel von Schlagzeugbeats. Wenn man den Lärmpegel nicht selber kontrollieren und reduzieren kann, etwa, indem man die Musik leiser dreht oder sich von der Lärmquelle entfernt, ist es ratsam einen Gehörschutz zu tragen, zum Beispiel Ohrstöpsel oder Kopfhörer. Schon ab 60 Dezibel sind Hörschäden nach längerer Einwirkung möglich. 85 Dezibel und lauter sind auf jeden Fall schädigend für unsere Ohren.
Doch nicht nur Lärm verschlechtert unser Gehör. Auch das Alter kann sich durch eine allmählich zunehmende Hörminderung, einer erhöhten Lärmempfindlichkeit und schlechtem Sprachverstehen bemerkbar machen. Erkrankungen des Gehörapparates, Infektionen und Medikamente belasten unsere Ohren ebenso. Durch einen Unfall, Alkohol und Rauchen können ebenfalls Schädigungen auftreten. Vor allem zwischen Rauchen und Hörverlust besteht ein kausaler Zusammenhang, der in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde. Eine gute Durchblutung sowie eine hervorragende Sauerstoffzufuhr tragen zur Erhaltung der Zellen im Innenohr bei. Deshalb wird das Gehör in Mitleidenschaft gezogen, wenn wir uns über einen längeren Zeitraum Nikotin und Kohlenmonoxid aussetzen. Letzteres entsteht zum Beispiel, wenn Gas, Holz oder Kohle unvollständig verbrennt. In Shisha-Bars oder auch, wenn der Schornstein verstopft ist, kann Kohlenmonoxid vorkommen. Doch auch Gasgrills und Heizpilze können in geschlossenen Räumen eine Gefahr darstellen.
Allgemein gilt, ein Hörverlust kann angeboren sein oder erst im Alter entstehen. Zudem kann er plötzlich auftreten oder sich auch schleichend entwickeln.
Ohrenerkrankungen können sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. In den meisten Fällen durch Schwellungen und Schmerzen. Zu einer der häufigsten Beschwerden zählen Mittelohrentzündungen. Wird diese chronisch spricht man auch von Cholesteatom.
Zum Ohrendruck (Barotrauma) kommt es vor allem durch zu schnelle Druckänderungen, zum Beispiel beim Fliegen oder Tauchen. Dabei kommt es in den Luftkammern des Mittelohres zu Verletzungen des Gewebes.
Von einem Hörsturz - umgangssprachlich auch oft als Ohrinfarkt bezeichnet - spricht man, wenn plötzlich, meist einseitig eine Hörminderung auftritt, begleitet von Schwindel, Ohrdruck und gegebenenfalls auch Ohrgeräuschen.
Schall- oder Knalltrauma geht mit einem plötzlichen Hörverlust, Schwindel und Tinnitus einher. Tinnitus (Ohrgeräusche) selber ist weniger eine Krankheit als ein Symptom, welches unterschiedliche Auslöser haben kann, wie etwa das Knalltrauma, aber auch Stress oder ein Hörsturz. Die Ohrgeräusche können sich als Rauschen, Piepen oder Brummen, die meist hochfrequent sind, bemerkbar machen.
Und dann gibt es noch die Trommelfellperforation. Das ist ein Loch oder Riss im Trommelfell ausgelöst durch beispielsweise eine Verletzung oder eine Mittelohrentzündung.
Zu guter Letzt soll noch der Lagerungsschwindel erwähnt werden. Dabei kommt es zu Ablagerungen - so genannten kleinen Steinchen - welche die sensiblen Sinneshärchen in den mit Flüssigkeit gefüllten Bogengängen unseres Gleichgewichtsorgans und damit die Wahrnehmung unseres Gleichgewichts irritieren. Symptome sind Schwindelgefühle und Übelkeit.
Schon mit ganz einfachen Mitteln kann man seinen Ohren etwas Gutes tun. Zum einen wie schon erwähnt, sensibler mit Lautstärke im Alltag umgehen. Sich auf verschiedene Klänge zu konzentrieren und sie zu orten, kann ebenfalls helfen, das Gehör zu verbessern. Eine ganz einfache Variante ist, Musik in einem ruhigen Zimmer abzuspielen und dann langsam durch die Wohnung oder das Haus zu gehen. Dabei versuchen Sie einfach, bestimmte Wörter und Instrumente herauszuhören und zu erkennen. Diese kleine Übung trainiert neben dem Gehör gleichzeitig auch das Gehirn.
Auch Druck auf den Ohren kann sehr unangenehm sein. Eine sanfte Massage um das Ohr und den Kiefer kann helfen, den Druck zu lindern. Einfach die Fingerspitzen entlang des Kiefergelenkes und hinter dem Ohr sanft kreisen lassen. Das fördert die Blutzirkulation und baut den Druck ab. Auch gut: Den Mund weit öffnen und den Kiefer bewegen, bis im Ohr ein ganz leises Knacken zu hören ist. Absichtliches Gähnen kann ebenfalls hilfreich sein genauso wie Schlucken oder Kauen. Das hilft alles nicht? Dann probieren Sie das Valsava-Manöver aus. Atmen Sie dafür sanft und langsam aus, während Sie Mund und Nase geschlossen halten. Sie werden nun wahrscheinlich einen Druck in Ihren Ohren bzw. ein leises Knistern spüren, wenn die Luft in die Eustachischen Röhren eindringt. Lassen Sie den Druck ab und atmen Sie langsam ein, um das Manöver zu beenden.
Übrigens reinigt sich das Ohr von ganz alleine. Durch das häufige Tragen von Musik-Kopfhörern und Hörgeräten kann es allerdings dazu kommen, dass sich mehr Ohrenschmalz ablagert. Die Geräte schieben nun das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang und können verhindern, dass er von selber austritt. Sammelt sich zuviel Ohrenschmalz an, sind die Ohren möglicherweise nicht mehr so empfänglich für Geräusche wie sonst. Doch keine Sorge, das kommt zwar häufig vor, ist aber leicht zu behandeln. Manchmal hilft es schon, das betroffene Ohr über eine Schüssel mit dampfendem Wasser zu halten. Alternativ können Sie auch einfach eine warme Kompresse für fünf bis zehn Minuten auf das verstopfte Ohr legen. Auch der Dampf, welcher bei einer heißen Dusche aufsteigt, kann helfen, verstopfte Ohren wieder frei zu bekommen. Hilft das nicht, kann ein HNO-Arzt auf professionelle Weise den Ohrenschmalz entfernen. Dabei spült der Arzt in der Regel das Ohr mit einer so genannten Ohrspritze. Der gezielte Wasserstrahl löst den Schmalzpfropf und entfernt ihn so aus dem Gehörgang. Sitzt er hartnäckig fest, weicht ihn der Arzt durch Ohrentropfen, welche häufig Glycerol enthalten, vor einer erneuten Spülung auf.
Und zum Schluss noch ein Snack-Tipp für gutes Hören: Ein ausgewogenes Verhältnis von Vitaminen und Mineralstoffen verbessert die Qualität des Gehörs. Folsäure, B-Vitamine, Magnesium und Zink tragen nicht nur zu einem gesünderen Körper und mehr Wohlbefinden bei, sondern auch zu einem besseren Hörvermögen. Greifen Sie Ihren Ohren zuliebe also öfter mal zu Avocados, Bananen und Mandeln.
Anbei erhalten Sie eine Auflistung von Rehakliniken, in denen Erkrankungen der Ohren bzw. des Gehörs behandelt werden.
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