Bulimie / Magersucht
Bulimie / Magersucht
Bulimie wird umgangssprachlich auch als Ess-Brech-Sucht bezeichnet und beschreibt eine Ess-Störung, welche mit wiederholten Heißhungerattacken und anschließendem Erbrechen einhergeht, mit dem Ziel, die Nahrungsaufnahme zu kontrollieren. Betroffene nehmen bei einem solchen Essanfall nicht selten Lebensmittel zu sich, die bis zu 6.000 Kalorien enthalten können.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen drei Hauptformen von Essstörungen. Zum einen die Anorexie, also Magersucht, die zweite Form die Bulimie, also Ess-Brech-Sucht und zum dritten die Binge-Eating-Störung. Unter letzterem versteht man regelmäßig auftretende Essanfälle, ohne dass der Betroffene gewichtsregulierende Maßnahmen ergreift.
Dabei erkranken von 100 Menschen etwa ein bis zwei (entspricht 1,5 Prozent) im Laufe ihres Lebens an Bulimie. Einzelne Krankheitszeichen treten jedoch häufiger auf und kommen bei etwa fünf von 100 Menschen auf. Betroffen sind in erster Linie junge Mädchen und Frauen.
In den meisten Fällen geht einer Bulimie eine Diät voraus. Bei der Entstehung des Krankheitsbildes spielen psychologische, gesellschaftliche sowie biologisch-genetische Einflüsse eine wichtige Rolle. So leiden Menschen, die an Bulimie erkrankt sind, fast immer unter einem verminderten Selbstwertgefühl, das sie mit einem möglichst attraktiven Äußeren und anderen besonderen Leistungen zu verbessern versuchen. Ausgelöst werden die Heißhungerattacken durch psychischen Stress und emotionalen Faktoren wie etwa Unzufriedenheit mit sich selbst oder auch, wenn sich Betroffene verlassen fühlen. Bulimie ist also eine ernsthafte psychische Störung, die in nicht wenigen Fällen von zum Teil anderen schwerwiegenden Störungen begleitet wird, wie zum Beispiel Angststörungen, affektive Störungen und anderen.
Während Magersüchtige in den meisten Fällen sehr dünn sind und zum Teil starkes Untergewicht haben, sind Menschen mit Bulimie eher normalgewichtig. Bei ihnen steht die Angst im Vordergrund, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren - oft kombiniert mit Schuldgefühlen.
Neben gravierenden sozialen Folgen kommt es bei Bulimie durch das Erbrechen auch zu starken gesundheitlichen Schäden. An erster Stelle steht die Zerstörung der Zähne, verursacht durch die Magensäure, welche aufgrund des selbst induzierten Erbrechens in die Mundhöhle gelangt. Auch die Speiseröhre nimmt Schaden. Zudem können sich die Speicheldrüsen vergrößern und entzünden. Auch Störungen des Salz- und Wasserhaushaltes können infolge von Bulimie auftreten. Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion sind ebenfalls möglich.
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