Drogenentzug
Drogenentzug
Unter einem Drogenentzug versteht man die qualifizierte Behandlung einer Drogensucht. Sie verläuft in mehreren Phasen. An erster Stelle steht dabei die Motivationsphase, in der es vor allem darum geht, dass der Suchtbetroffene aus sich selbst heraus zu dem festen Willen kommt, seine Drogensucht behandeln zu lassen. Die Motivation kann von außen zwar gefördert werden, etwa durch Gespräche mit Angehörigen, Ärzten, Therapeuten sowie anderen Suchtpatienten. Doch grundsätzlich ist es wichtig, dass die Motivation zum Entzug so weit wie möglich von dem Betroffenen selber ausgeht.
Auf diese Motivationsphase folgt die Entgiftung. Das bedeutet, dass die Substanz aus dem Körper geleitet wird und gleichzeitig die damit einhergehenden Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Unruhe, Zittern, Herzrasen und erhöhte Atemfrequenz behandelt werden. Der so genannte kalte Entzug wird in der Regel in sieben Tagen bis zwei Wochen ohne medikamentöse Unterstützung vorgenommen. Beim "warmen" Entzug werden die Entzugserscheinungen dagegen mit Medikamenten gelindert. Er dauert circa 20 Tage. Und dann gibt es noch den Turbo-Entzug, bei der eine schnelle Entgiftung innerhalb von drei bis vier Tagen unter Narkose vorgenommen wird.
Während die Entgiftung nur wenige Tage dauert, benötigt eine anschließende qualifizierte Entzugsbehandlung immer zwischen zwei und drei Wochen. Es geht darum, dass der Betroffene unter Begleitung Abstand von der Substanz hält, nach der er süchtig ist.
Dem folgt schließlich die Entwöhnungsphase. Hier geht es um die Entwicklung von Strategien, um längerfristig mit dem Konsum von Drogen aufzuhören.
Zu den wichtigsten psychotherapeutischen Ansätzen gehören unter anderem die Verhaltenstherapie sowie die systemische Therapie. Auch Musik-, Kunst-, Bewegungs- und Ergotherapie können unterstützend wirken. Wobei die Wahl der optimalen therapeutischen Behandlung von individuellen Faktoren des Patienten abhängig ist.
Eine solche Drogenentzugstherapie kann zum einen in öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel in einem Akutkrankenhaus, in einer Psychiatrie oder einer staatlichen Entzugsklinik zu Entwöhnung und zum anderen in privaten Entzugskliniken durchgeführt werden.
Wobei die Dauer eines Drogenentzugs von vielen Faktoren abhängig ist und immer individuell erfolgt. Eine entscheidende Rolle spielt auf jeden Fall die konsumierte Substanz, deren Halbwertszeit und die Art der Abhängigkeit, welche diese Substanz erzeugt. Während zum Beispiel Cannabis, Kokain und Amphetamine in erster Linie eine psychische Abhängigkeit auslösen, bewirken Crystal Meth und Heroin zudem auch eine körperliche Abhängigkeit. Kommen Begleiterkrankungen hinzu wie Depressionen, Angststörungen oder Psychosen verlängert sich die Dauer des Drogenentzugs. Das trifft auch zu, wenn der Süchtige von mehreren Substanzen abhängig ist. Bis ein qualifizierter Entzug, der aus mehreren, aufeinander folgenden Phasen besteht, erfolgreich abgeschlossen ist, sollte man auf jeden Fall mit einigen Wochen rechnen.
Anbei erhalten Sie eine Auflistung von Rehakliniken, in denen ein Drogenentzug möglich ist.