Gefäßerkrankungen
Gefäßerkrankungen
Ganz allgemein gefasst, versteht man unter Gefäßerkrankungen Veränderungen der Blutgefäße - dazu gehören Arterien, Venen, Lymphgefäße und Kapillare -, welche die normale Blutzirkulation im Körper beeinträchtigen können. Diese Erkrankungen werden durch Ablagerungen in den Gefäßwänden, Entzündungen, strukturellen Schäden oder Anomalien in den Blutgefäßen verursacht. Dadurch wird häufig der Blutstrom in den Gefäßen eingeschränkt. Im schlimmsten Fall kann er sogar ganz blockiert werden und dadurch schwere Funktionsstörungen in den betroffenen Körperregionen auslösen.
Man unterscheidet in der Regel nach den betroffenen Gefäßtypen. So gibt es arterielle Erkrankungen, welche die Arterien betreffen und zum Beispiel durch Atherosklerose verursacht sein können. Dabei lagert sich in den Wänden von großen und mittelgroßen Arterien eine fetthaltige Substanz ab. Sie wird auch als Atherome bzw. atherosklerotische Plaques bezeichnet, welche den Blutfluss behindern oder blockieren. Ausgelöst wird dieser Vorgang durch wiederholte Verletzungen der Arterienwände. Auch Entzündungen oder Embolien können arterielle Erkrankungen verursachen.
Die venösen Erkrankungen betreffen die Venen und äußern sich zum Beispiel in Krampfadern oder tiefen Venenthrombosen.
Kapillarerkrankungen beeinträchtigen die kleinsten Blutgefäße - also die Kapillaren - und können so zum Beispiel zu einer diabetischen Retinopathie führen, eine durch Diabetes verursachte Erkrankung der Netzhaut des Auges, die zum Verlust der Sehschärfe und zu Schädigungen der Netzhaut führt.
Lymphgefäßerkrankungen betreffen, wie der Name schon angibt, das Lymphsystem und können beispielsweise zu Lymphödemen führen. Darunter versteht man eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe, die zu einer Schwellung führt.
Neben den betroffenen Gefäßtypen gibt es noch weitere Unterscheidungskriterien, zum Beispiel nach den Ursachen der Gefäßerkrankungen. So haben etwa primäre Gefäßerkrankungen eine direkte und spezifische Ursache innerhalb der Gefäße. Das können genetische Faktoren als auch strukturelle Anomalien sein.
Sekundäre Gefäßerkrankungen resultieren dagegen aus externen Faktoren oder anderen Erkrankungen, welche die Gefäße indirekt beeinflussen, wie zum Beispiel Diabetes oder Hypertonie.
Und schließlich lassen sich Gefäßerkrankungen auch nach den betroffenen Körperregionen unterscheiden. Erkrankungen, die die Blutgefäße des Gehirns betreffen, bezeichnet man als zerebrovaskulär. Beeinträchtigungen der Blutgefäße des Herzens sind kardiovaskuläre Erkrankungen. Und periphere Gefäßerkrankungen beeinflussen die Blutgefäße außerhalb des Herzens und des Gehirns. Sie betreffen vor allem die Blutgefäße der Beine und Nieren, seltener die der Arme.
Zu guter Letzt lässt sich eine Unterscheidung auch nach pathologischen Veränderungen vornehmen. Darunter fasst man auch obstruktive, also gefäßverschließende, Zustände - mit ein, welche den Blutfluss durch Blockaden und Verengungen behindern.
Entzündliche Erkrankungen beziehen sich auf Störungen, die durch Entzündungsprozesse gekennzeichnet sind. In der medizinischen Fachsprache nennt man eine solche Gefäßentzündung Vaskulitis.
Gefäßerkrankungen sind sehr weit verbreitet, wobei das Risiko einer Erkrankung mit dem Alter steigt. Zu den am häufigsten vorkommenden Gefäßerkrankungen zählen Aneurysma, Carotisstenose - eine Verengung der Halsschlagader - Krampfadern (Varizen), periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Thrombose, Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) und das Nervenkompressionssyndrom.
Insbesondere zu Beginn, also wenn die Gefäße bereits geringfügig verengt sind, verursachen die meisten dieser Art von Erkrankungen kaum oder gar keine Beschwerden. Im zweiten Stadium führen die Engstellen in den Gefäßen zu Problemen bei Belastungen. Bei der pAVK ist das zum Beispiel beim Gehen der Fall. Und im dritten Stadium verursachen die Engstellen sogar im Ruhezustand Beschwerden.
Langfristig können Gefäßerkrankungen also zu starken Einschränkungen führen und sogar lebensgefährlich werden.
Generell sind die Symptome abhängig von Art, Ausdehnung und Schwere der Gefäßerkrankung. Also je nachdem, welche Blutgefäße in den verschiedenen Organen betroffen sind, können auch ganz unterschiedliche Symptome ausgelöst werden. Allgemeine Beschwerden, die relativ häufig vorkommen, sind starkes, nächtliches Schwitzen, Fieber mit ungeklärter Ursache, Hautausschläge, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Entzündungen der Atemwege, Müdigkeit, Erschöpfung und Abgeschlagenheit. Bei einer Gefäßentzündung wie etwa Krampfadern spüren Patienten zum Beispiel ein Schweregefühl bzw. muskelartige Schmerzen in dem betroffenen Bein. Zudem werden bläuliche bis violette Verfärbungen sichtbar.
Eine zunehmende Gefäßverengung kann zu Schmerzen im Gesäß und dem Ober- und Unterschenkel führen. Diese oft als krampfartig empfundenen Schmerzen können sich insbesondere unter Belastung verstärken, etwa beim Laufen, Treppensteigen und Radeln.
Ein akuter Arterienverschluss äußert sich durch plötzlich einsetzende, heftige Schmerzen in dem betroffenem Bereich. Begleitet werden diese Symptome von Blässe und Kältegefühl. Dabei können keine Arterienpulse mehr getestet werden. Das heißt, die Pulswellen, welche durch die Bewegung des Blutes, das bei jedem Herzschlag gegen die Arterienwände gedrückt wird, sind nicht mehr spürbar. Wenn sich ein Gefäßverschluss so ankündigt, ist schnelle medizinische Hilfe erforderlich.
Übrigens: Angiologen nennt man die Ärzte, welche für die Blutgefäße zuständig sind und von Patienten für die Behandlung von Gefäßkrankheiten aufgesucht werden. Sie sind spezialisiert auf Funktionen und Erkrankungen von Arterien, Venen und Lymphgefäßen.
Die Hauptursache für Gefäßerkrankungen ist Arteriosklerose. Darunter versteht man die Fettablagerungen, die ein Blutgefäß, meist eine Arterie, verengen. Und dieses verengte Blutgefäß verringert dann die Blutzirkulation in dem betroffenem Körperteil. Begünstigt wird dieser Prozess durch Rauchen, mangelnde Bewegung und dem regelmäßigem Verzehr industriell hergestellter Produkte. Zusätzlich wird das Krankheitsbild durch familiäre Veranlagung, Diabetes und erhöhte Blutdruckwerte gefördert. Doch Bluthochdruck ist nicht nur eine Ursache für Gefäßerkrankungen, sondern kann durch eine solche auch entstehen. Da in den verengten Arterien weniger Platz für dieselbe Blutmenge ist, erhöht sich der Druck des Blutes. Venen können sich dann verengen, damit weniger Blut in ihnen verbleibt und mehr Blut in die Arterien fließt. Und dadurch steigt der Blutdruck an.
Doch zum Schluss die gute Nachricht: In einer 2018 öffentlich erschienenen Studie konnte gezeigt werden, dass sich bereits geschädigte Gefäße durch das regelmäßige Essen von unverarbeiteten Lebensmitteln - allen voran frisches Obst und Gemüse - auch wieder erholen können. So gibt es einige Obstsorten, die für ihre gefäßreinigende Wirkung bekannt sind. Dazu zählen Beeren, sie sind reich an Flavonoiden, Trauben, Wassermelonen, Avocados und Granatäpfel. Vor allem Granatäpfel besitzen eine hohe antioxidative Wirkung und darüber hinaus reichlich Vitamin K. Und dieser Vitalstoff reinigt die Arterien, denn das von Vitamin K2 aktivierte kleine Transportmolekül Matrix-Gla-Protein (MGP) bekämpft Arteriosklerose. Es vollbringt dabei wahre Wunder, indem es abgelagertes Kalzium wieder aus den Arterien herauslöst und abtransportiert.
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