Badezeit: Harnwegsinfekte ernst nehmen

Badezeit: Harnwegsinfekte ernst nehmen

05.08.2014

Aktuelles:  Badezeit: Harnwegsinfekte ernst nehmen

Urologe Dr. Reinhold Schaefer, Geschäftsführer des Ärztenetzwerks Uro-GmbH Nordrhein

Mit einfachen Maßnahmen Infekten bei Kindern vorbeugen

Ferienzeit ist Sommerzeit. Dann zieht es die Kinder bei schönem Wetter wieder in die Freibäder. Doch das kühle Nass birgt auch Gefahren: Während die einen nach ausgiebigen Bädern unter Mittelohrentzündung und Schnupfen leiden, trifft die anderen ein Harnwegsinfekt. Im Babyalter treffen Blasenentzündungen eher Jungen, danach leiden überwiegend Mädchen darunter. Eltern sollten neben vorbeugenden Maßnahmen, wie Badesachen zu wechseln und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, bei einem Infekt auch den Urologen aufsuchen. Er kann nicht nur die Entzündung effektiv behandeln, sondern schließt auch innere Fehlbildungen, die Harnwegsinfekte begünstigen, aus.

„Grund für einen Harnwegsinfekt in den Sommermonaten ist meist eine Unterkühlung“, erklärt Urologe Dr. Reinhold Schaefer, Geschäftsführer des Ärztenetzwerks Uro-GmbH Nordrhein. Vor allem bei längeren Aufenthalten im Schwimmbad passiert dies schnell, wenn Kinder nasse Badesachen anbehalten. “Gerade die Genitalregion wird schnell unterkühlt und in der Folge schlecht durchblutet. Dann dringen Bakterien leichter ein und führen zu Entzündungen.” Diese äußern sich meist durch häufigen Harndrang, der sich bei kleinen Kindern auch durch Einnässen zeigen kann, sowie durch Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen. Bei Babys und Kleinkindern fehlen die typischen Symptome manchmal, sodass bei unklarem Fieber, allgemeinem Unwohlsein oder Erbrechen auch an einen Hanrwegsinfekt gedacht werden sollte. Weiteres Warnzeichen ist ein „streng“ riechender, trüber oder blutiger Urin. Auch wenn neben Schmerzen beim Wasserlassen dem Kind andere Körperregionen wie der untere Rückenbereich wehtun, sollte ein Arzt aufgesucht werden. „Je kleiner das Kind, desto ratsamer ist es, bei ersten Symptomen einen Urologen aufzusuchen“, verdeutlicht Dr. Schaefer. „Gerade bei der ersten Blasenentzündung können wir sanft mittelts Ultraschall erkennen, ob innere Fehlbildungen wie eine Verengung der Harnröhre Infekte begünstigen.“

Eventuell verschreibt der Urologe ein Antibiotikum. “Nach Beendigung der Medikamenteneinnahme und einer abschließenden Untersuchung können kleine Wasserratten aber wieder baden gehen“, erklärt Dr. Schaefer. Damit der Badespaß auch lang anhält, sollten Eltern darauf achten, dem Kind nach dem Baden sofort trockene Kleidung anzuziehen. Außerdem sollten Eltern Mädchen die richtige Hygiene beibringen. „Nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten abwischen”, sagt der Arzt, denn oft verursachen Stuhlkeime, die in die Harnröhre gelangen, Blasenentzündungen. Auch altbewährte Ratschläge wie sich warm anzuziehen und nicht auf kaltem Boden zu sitzen, sind hilfreich. Auf das Schwimmen brauchen „blasengeplagte“ Kinder nicht zu verzichten, wenn sie nach dem Baden sofort die nasse Kleidung ausziehen und sich gut abtrocknen. Um Bakterien aus der Blase zu spülen, bevor sie sich festsetzen, sollten sie zudem viel trinken.

Nähere Informationen unter www.urologen-nrw.de.

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