Bei Lungenentzündung im Sommer auf Legionellen testen

Bei Lungenentzündung im Sommer auf Legionellen testen

23.06.2014

Aktuelles: Bei Lungenentzündung im Sommer auf Legionellen testen

"Lungenentzündung durch Umweltkeime Copyright: © Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF)

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für 2013 insgesamt 922 Legionellosen - 269 Fälle mehr als 2012. Mediziner gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen. So schätzen Experten des Kompetenznetzwerkes für ambulant erworbene Pneumonien (CAPNETZ), dass pro Jahr etwa 15.000 bis 30.000 Menschen in Deutschland an einer Lungenentzündung erkranken, die durch Legionellen ausgelöst wurde. 15 Prozent der Betroffenen sterben an der Legionellose. Das IPF empfiehlt: Wer im Sommer wegen einer Lungenentzündung behandelt werden muss, sollte auf Legionellen getestet werden.

Gefahr aus dem Wasserhahn

Die Stäbchenbakterien Legionella pneumophilia fühlen sich vor allem in hauseigenen Wasserleitungen sehr wohl. So nennt das RKI Hausinstallationen zur Warmwasserverteilung an erster Stelle möglicher Infektionsquellen. Hintergrund: Viele Privathaushalte und öffentliche Einrichtungen regulieren die Wassertemperatur nach unten, um Energie zu sparen. Das kommt den Legionellen zugute: Bei 25 bis 45 Grad Wassertemperatur vermehren sie sich besonders gut. Erst etwa 60 Grad heißes Wasser tötet die Bakterien ab.

Ohne Labortest keine klare Diagnose

Nur spezifische Labortests klären, ob hinter der Lungenentzündung eine Legionelleninfektion steckt. Zunächst prüfen Labormediziner den Urin des Patienten auf Legionellen-Antigene. Bei positivem Ergebnis kann nur eine Kultur aus dem Urin genau klären, welcher Bakterienstamm die Krankheit verursacht. Das ist wichtig: Zwar wirken Antibiotika auch gegen unerkannte Legionellen. Doch Keimherde wie die heimischen Wasserrohre können die Betroffenen ohne Ursachenklärung weder erkennen noch beheben. Dann droht eine erneute Ansteckung. Mit dem PCR-Verfahren (Polymerase Chain Reaction) spüren Labormediziner außerdem anhand von Legionellen-DNA in Gewebeproben Erkrankter seltene Bakterienstämme auf, die außerhalb von Gesundheitseinrichtungen in der Regel nicht zu finden sind.

 

Das Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF) informiert die Öffentlichkeit über bestehende Möglichkeiten der Krankheitsvorsorge durch Laboruntersuchungen. Seit über zehn Jahren veröffentlicht das IPF in Zusammenarbeit mit anerkannten Experten Broschüren und Faltblätter zu einzelnen Krankheiten und deren Früherkennung. Diese Veröffentlichungen können kostenlos angefordert werden. Das IPF wird vom Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) unterstützt. Seine Neutralität wird durch einen wissenschaftlichen Beirat gewährleistet, dem erfahrene Ärzte angehören. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.vorsorge-online.de

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