Frauenherzen in Gefahr - Neuer Test warnt vor übermäßiger Fettverwertung
Frauenherzen in Gefahr - Neuer Test warnt vor übermäßiger Fettverwertung
12.08.2015
Sport und bewusste Ernährung sind ein wichtiger Beitrag zur Herzgesundheit. Foto: djd/Sphingotec/Lars Zahner/fotolia.com
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland, sie verursachen laut Robert-Koch-Institut (RKI) etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. Dabei ist dies nicht vor allem Männersache - Frauen haben mit zunehmendem Alter ebenfalls ein steigendes Risiko. Wie groß die Gefahr individuell ist, kann durch einen innovativen Bluttest beim Arzt bestimmt werden.
Ein Hormon gibt Auskunft
Bekannt ist, dass das weibliche Geschlechtshormon Östrogen vor Herzerkrankungen schützt und dass mit einem hohen Wert des schlechten LDL-Cholesterins das Risiko dafür steigern kann. Neu hingegen ist die Erkenntnis, dass auch das bislang unbeachtete Hormon Neurotensin das Stoffwechselgeschehen im weiblichen Körper und das Herzrisiko maßgeblich beeinflussen kann. Es fungiert als sogenannter Biomarker. Mit dem neuen Labortest sphingotest pro-NT kann nun ermittelt werden, wie viel Neurotensin sich im Blut befindet.
Eine zu hohe Konzentration kann sich negativ auswirken. So nehmen betroffene Frauen tierische Fette etwa aus Wurst, Butter oder Käse in großen Mengen im Körper auf, während andere fettig essen können, ohne dass ihr Körper die Fette so großzügig speichert. "Wir wissen aus Studien, dass Neurotensin eine wichtige Rolle beim Fettstoffwechsel spielt.
Es ist das 'Insulin des Fettes', mit anderen Worten, es kurbelt die Verdauung von Fett im Darm an", so Kardiologe Alan Maisel, Mediziner an der University of California in San Diego und ein Vorreiter der Biomarker-Forschung in den USA. "Hohe Werte des Hormons können die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes fördern."
Die richtige Ernährung hilft
Sollte durch den Test ein erhöhtes Risiko festgestellt werden, bespricht man mit dem Arzt Maßnahmen zur weiteren Überwachung und Prävention. Dazu gehört eine mediterrane Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und mit Nahrungsmitteln, die einen geringen glykämischen Index aufweisen, also den Blutzucker möglichst wenig ansteigen lassen. Regelmäßige Bewegung und eine Überwachung des Neurotensin-Wertes sind zudem empfehlenswert. Mehr Informationen gibt es unter www.sphingotec.de.
Verdoppeltes Herzrisiko
Eine schwedische Studie mit 2.559 Teilnehmerinnen zeigte, dass Frauen mit einem stark erhöhten Neurotensinwert ein etwa doppelt so großes Herzkreislaufrisiko haben. Von 100 Frauen entwickelten 13 eine Herzerkrankung, wenn sie einen hohen Wert aufwiesen. Hingegen erkrankten nur sieben mit einem niedrigen Spiegel.
Auch bei den Todesfällen machte sich dieser Unterschied deutlich bemerkbar: Fünf von 100 Frauen mit hohen Werten starben an einer Herzkreislauferkrankung, von den Frauen mit besonders niedrigen Werten starben nur zwei von 100.