Hepatitis: frühe Diagnose entscheidend
Hepatitis: frühe Diagnose entscheidend
27.07.2015
Grafik: Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF)
Für die Infektionskrankheiten Hepatitis B und C gibt es heute sehr gute Therapien. Mit chronischer Hepatitis B lässt es sich fast problemfrei leben, Hepatitis C ist sogar heilbar. Doch häufig werden diese Entzündungen der Leber zu spät erkannt. Leberzirrhose oder Leberkrebs können die Folge sein. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tags am 28. Juli rät das IPF: Besonders Risikopatienten sollten regelmäßig ihre Leberwerte kontrollieren lassen. Sind diese erhöht, sollte der Arzt auf Hepatitis testen.
Hohe Dunkelziffer
Experten gehen davon aus, dass 500.000 bis eine Million Menschen in Deutschland mit Hepatitis B oder C infiziert sind. Die genaue Zahl der Erkrankten sowie die Dunkelziffer lassen sich nur schwer bestimmen, denn die Leber leidet im Stillen. Betroffene verspüren keine Schmerzen. Typische Symptome wie gelb verfärbte Augen und Haut, dunkler Urin und heller Stuhl treten nur bei etwa zehn Prozent der Patienten auf.
Das kann schwerwiegende Folgen haben. Bleibt die Leberentzündung unerkannt, entwickeln drei von vier Patienten eine chronische Hepatitis, jeder fünfte eine Leberzirrhose und einer aus 20 Patienten sogar Leberkrebs. Letzterer gehört zu den zehn häufigsten Krebstodesursachen in Deutschland. In 70 Prozent der Fälle wird das Karzinom erst erkannt, wenn es nicht mehr geheilt werden kann.
Risikopatienten regelmäßig checken
Zu den Risikogruppen gehören Personen, die in gefährdete Gebiete reisen oder daraus auswandern, medizinisches Personal oder Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Regelmäßige Checks der Leberwerte könnten bei diesen Personengruppen chronische Erkrankungen verhindern. Sind die Werte erhöht, sollten Ärzte eine Hepatitis-Infektion in Betracht ziehen und einen Labortest anfordern.
Expertengruppen fordern, die Untersuchung auf Hepatitis-Viren in den Check-up 35 zu integrieren, der alle zwei Jahre für Menschen ab 35 Jahren von den Krankenkassen bezahlt wird.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.vorsorge-online.de.