Jetzt schon an den Impfschutz gegen FSME denken - Die von Zecken übertragene Krankheit kann schwere Folgeschäden verursachen
Jetzt schon an den Impfschutz gegen FSME denken - Die von Zecken übertragene Krankheit kann schwere Folgeschäden verursachen
15.09.2015
Zecken sind nicht nur im Frühjahr und Sommer aktiv, sondern auch an milden Herbst- und Wintertagen. Foto: djd/Pfizer/André Hirtz
Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) handelt es sich um eine gefährliche Viruserkrankung des zentralen Nervensystems. Sie kann bei einem Stich einer mit FSME-Viren infizierten Zecke übertragen werden. Das größte Infektionsrisiko besteht in Deutschland in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen. Zwar ist die Zahl der gemeldeten Fälle 2015 leicht zurückgegangen, aber Experten gehen von einer FSME-Dunkelziffer aus.
Es beginnt mit Grippesymptomen
In der ersten Phase ähnelt FSME einer leichten Grippe mit erhöhter Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem Teil der Betroffenen folgt eine zweite, gefährlichere Krankheitsphase, bei der sich Hirnhaut, Gehirn und/oder Rückenmark entzünden. Häufige Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübungen und Lähmungserscheinungen.
Rund die Hälfte der schwer Erkrankten behält dauerhafte Schäden wie Lähmungen oder Schluck- und Sprechstörungen zurück. Gegen FSME gibt es keine ursächliche Behandlung. Mit einem Impfschutz kann der Erkrankung aber wirksam vorgebeugt werden. Der ideale Zeitpunkt für den Beginn der Grundimmunisierung liegt in den Herbst- und Wintermonaten. So kann sich der Impfschutz bis zum Start der nächsten "Zeckensaison" im Frühjahr aufbauen.
"Um die Infektionsrate einer Erkrankung wie FSME niedrig zu halten, ist eine gute Durchimpfungsrate in der Bevölkerung wichtig", erklärt der Jenaer Zeckenexperte Dr. Jochen Süß. "Hier haben wir in Deutschland sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen leider noch erheblichen Nachholbedarf und müssen im Interesse der Menschen für diesen Impfschutz kontinuierlich werben."
Regelmäßig an Auffrischung denken
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung für Menschen, die in Risikogebieten leben oder dort Urlaub machen und Zecken ausgesetzt sind. Wer bereits grundimmunisiert ist, sollte im Herbst an eine Auffrischimpfung denken. Die ist beim ersten Mal nach drei Jahren und dann alle drei bis fünf Jahre fällig. Informationen unter www.zecken.de.
FSME-Gefahr nicht nur im Frühsommer
Obwohl die Krankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis heißt, tritt sie keinesfalls nur in dieser Jahreszeit auf. "Das Risiko, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken, kann fast das ganze Jahr über bestehen. Die Spinnentiere werden aktiv, wenn an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen die Temperaturen über sieben Grad liegen - das kann zu allen Jahreszeiten der Fall sein", sagt Dr. Jochen Süß, Zeckenexperte aus Jena.
Man sollte sich also immer gut vor Zeckenstichen schützen und vor Aufenthalten in Risikogebieten rechtzeitig an eine Impfung denken.