Leichter in die Reha - Von der Hilfe beim Antrag bis zur Wunschklinik: Wichtige Tipps für Patienten
Leichter in die Reha - Von der Hilfe beim Antrag bis zur Wunschklinik: Wichtige Tipps für Patienten
13.02.2015
DEGEMED-Geschäftsführer Christof Lawall setzt sich gegen Kürzungen bei Reha-Maßnahmen ein. Foto: djd/DEGEMED
Ein Unfall, eine plötzliche Erkrankung oder ein chronisches Leiden - es gibt viele Gründe, weshalb Patienten eine Reha benötigen. Doch der Weg dorthin ist nicht immer einfach. Was Betroffene wissen sollten:
An der Reha wird gespart
In Deutschland gibt es mehr als 1.200 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, in denen Mediziner und Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen Hand in Hand arbeiten - beste Voraussetzungen für Patienten. Doch gerade sie spüren den Rotstift im Gesundheitssystem besonders deutlich. "Leistungen werden inzwischen oftmals nur noch zu Teilen bewilligt, sodass Betroffene nicht alles erhalten, was sie für ihre Rehabilitation benötigen und was ihnen zusteht", erklärt Christof Lawall, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED).
Der Verband setzt sich mit seiner Kampagne "Meine Reha - Mein Leben" für einen leichteren Zugang zu qualifizierten Reha-Maßnahmen ein und will Patientenrechte stärken. Denn: "Noch immer ist der Zugang zur Reha erschwert", bemängelt Lawall. Intransparente Strukturen und bürokratische Hürden machten das Verfahren unnötig kompliziert. Dabei sei gerade der ganzheitliche Ansatz einer Reha ein Garant dafür, dass Betroffene möglichst rasch wieder fit werden und an ihren Arbeitsplatz bzw. in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können. Jeder, der sich für diese Forderungen einsetzen möchte, kann die Kampagne unter www.meinereha-meinleben.de unterstützen.
Mehr Selbstbewusstsein für Patienten
Wer nach einer Erkrankung eine Reha benötigt, sollte darüber mit seinem behandelnden Arzt oder dem Sozialdienst im Krankenhaus sprechen. Die Fachleute wissen, welche Maßnahmen erforderlich sind und können die Antragstellung unterstützen. Sinnvoll ist es außerdem, sich bereits im Vorfeld über geeignete Reha-Einrichtungen zu informieren und diese direkt im Antrag anzugeben. Einen Überblick finden Patienten zum Beispiel unter reha.qualitaetskliniken.de. Weitere Informationen zu medizinischen und rechtlichen Fragen zum Thema Gesundheit bietet die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (www.patientenberatung.de).
Reha abgelehnt - was jetzt?
2012 sind bei der Rentenversicherung über 1,6 Millionen Anträge auf medizinische Rehabilitation eingegangen - durchgeführt wurden nur rund eine Million. Krankenkassen erbrachten im vergangenen Jahr etwa 800 000 Leistungen zur medizinischen Reha. Wird eine Reha abgelehnt, sollten Patienten binnen vier Wochen Widerspruch beim Kostenträger einlegen und nach Rücksprache mit ihrem Arzt zusätzlich begründen, warum die Reha in ihrer Wunschklinik notwendig ist. Oftmals erfolgt die Bewilligung im zweiten Anlauf. Geschieht das nicht, steht der Klageweg zum Sozialgericht offen.