Neues Therapieverfahren lässt Epilepsiepatienten hoffen

Neues Therapieverfahren lässt Epilepsiepatienten hoffen

25.06.2014

Die BARMER GEK unterstützt ein neues, schonendes Behandlungsverfahren zur Behandlung von Epilepsiepatienten. Besonders profitieren können hiervon Patienten, die weniger gut auf Medikamente ansprechen. Ihnen kann mit der sogenannten transkutanen Vagusnervstimulation (t-VNS) eine Operation erspart bleiben. Sie tragen stattdessen mehrere Stunden am Tag ein spezielles Gerät ähnlich einem MP3-Player oder Smartphone mit Kopfhörer. Angeboten wird die neue Behandlungsmethode im Rahmen eines Pilotprojektes der BARMER GEK und der Bonner Universitätsklinik für Epileptologie.

„Das neue Verfahren verspricht deutlich mehr Lebensqualität für Epileptiker. Wir hoffen auf den erfolgreichen Verlauf des Pilotprojektes, um diese neue Therapieoption schon bald bundesweit allen betroffenen Versicherten anbieten zu können“, so der Vizechef der BARMER GEK, Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. „Im Rahmen des Pilotprojektes interessiert uns vor allem, in welchem Maße Epilepsiepatienten durch das neue Verfahren profitieren. Die Erfolgschancen sind nach ersten Erkenntnissen einer Erlanger Studie vielversprechend“, erläutert Oberärztin Dr. Judith Maria Hoffmann.

Bei der transkutanen Vagusnervstimulation können bestimmte Hirnareale allein über eine spezielle, herausnehmbare Ohrelektrode so angeregt werden, dass deutlich weniger epileptische Anfälle auftreten oder ihre Intensität gedrosselt wird. Es wird vermutet, dass die Wirkweise der t-VNS ähnlich der invasiven Vagusnervstimulation (VNS) ist. Hierbei muss allerdings der Pulsgenerator in einer anderthalb Stunden dauernden Operation unterhalb des linken Schlüsselbeins implantiert und mittels eines Elektrokabels an den zehnten Hirnnerv (Vagusnerv) angedockt werden. Durch die t-VNS können OP-Risiken und Nebenwirkungen vermieden werden.

Am Bonner Pilot teilnehmen können Epilepsiepatienten ab acht Jahren, die auf eine medikamentöse Behandlung nicht wie gewünscht ansprechen und bei denen Begleiterkrankungen der Methode nicht entgegenstehen.

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