Neymar: Rückenverletzung mit Folgen?
Neymar: Rückenverletzung mit Folgen?
07.07.2014
Copyright: © Bildquelle Praxisklinik Dr. Schneiderhan und Kollegen
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien musste der Gastgeber am Freitag im Viertelfinale einen herben Rückschlag erleben: Schlüsselspieler Neymar erlitt eine Fraktur am dritten Lendenwirbelkörper. Welche Folgen eine derartige Verletzung mit sich bringt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga:
„Bei der Verletzung des brasilianischen Stürmers Neymar handelt es sich um den Abbruch eines Querfortsatzes am dritten Lendenwirbelkörper. So eine Verletzung an der Wirbelsäule ist zum Glück vergleichsweise harmlos, da keine Nervenstrukturen beteiligt sind und auch das Rückenmark nicht betroffen ist. Ein derartiger Bruch ist natürlich dennoch sehr schmerzhaft. Es ist eine erhebliche Krafteinwirkung notwendig, um die in der Tiefe des Rückens liegenden Querfortsätze zu erreichen. Von der Verletzung sind auch Weichteilstrukturen wie Muskeln und Bänder betroffen. Daher rühren die Schmerzen vor allem. An den Querfortsätzen setzen Muskeln an, die für die Stellung der Wirbelkörper zueinander verantwortlich sind. In den meisten Fällen ist es möglich, solche Brüche ohne eine Operation mit konservativen Maßnahmen zu behandeln. Dies sind zunächst: Schmerzmedikation, Ruhe und Entlastung. Zudem müssen stabilisierende Maßnahmen erfolgen, etwa durch Anpassung eines Rückenmieders. Es stellt sicher, dass sich das Bruchfragment während des Heilungsprozesses nicht verschiebt. Nach der knöchernen Verheilung, die etwa acht Wochen in Anspruch nimmt, kann mit physiotherapeutischen Maßnahmen zum Muskelaufbau und mit gezieltem Krafttraining begonnen werden. Je nach Trainingsintensität wird Neymar in drei bis vier Monaten seine volle Leistungsfähigkeit wieder erreicht haben. Langzeitfolgen des Bruchs sind kaum zu befürchten.“
Weitere Informationen unter www.orthopaede.com