Sporttourismus – Eine Kombination aus Fitness und Erholung
Sporttourismus – Eine Kombination aus Fitness und Erholung
06.07.2015
Eine gesunde Fitness wird immer wichtiger für den Alltag Pixabay.com © tpsdave (CC0 1.0)
I. Ein Wertewandel: Steigende Beliebtheit von Fitness
Beim Thema Fitness geht es heutzutage nicht nur um die Steigerung der eigenen Leistung, sondern auch um die Erholung, das Erleben von Gemeinschaft und das Entdecken neuer Erfahrungen und Grenzen, und das nicht nur in Deutschland. Fitness und Sportaktivitäten werden immer beliebter und laut dem Fitnessportal Peak.ag erleben gerade Fitness-Studios einen neuen Boom, der mittlerweile eine höhere Anforderung an Studio und Studiogänger stellt.
Im Vordergrund stehen die Vorteile der heutigen Studios wie das vorhandene Gemeinschaftsgefühl beim gemeinsamen Training, die Steigerung der Leistungsfähigkeit im Beruf und im Alltag oder die positive Wirkung auf Psyche, Stressfaktoren und Wohlbefinden. Die Studios sind zu einer Allzweckwaffe gegen die negativen Belastungen des Alltags geworden, in denen stundenlanges Sitzen und mangelnde Bewegung dem Körper zu schaffen machen. Nicht nur in Sportstudios, auch in vielen Fitnesskursen der Krankenkassen oder in Sportvereinen bleibt die Anzahl der Teilnehmer auf einem konstant hohen Niveau.
Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund / Statista.com
Viele Sportfans haben dabei die Fitnessangebote anderer Länder für sich entdeckt. Entspannen und fit bleiben, heißt das Motto vieler Reisender, welche die besonderen Angebote in fernen Ländern nutzen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Das hat eine große Veränderung im Tourismus bewirkt, der sich mehr und mehr an die gestiegenen Wünsche für mehr Entertainment und Sportoptionen richtet.
II. Geeignete Länder für Sporturlaube in Europa
1.II.i. Österreich
Österreich ist ein Mekka für Wintersportler, denn bei über 420 Skigebieten und mehr als 7300 Kilometer Pisten in bis zu 3440 Metern Höhe ist Ski- und Snowboardfahren eine Pflicht für Österreichurlauber. Vor allem in Tirol und in der Steiermark lassen es sich die Wintersportler gut gehen, in denen die meisten Skigebiete zu finden sind.
Nahezu jede vierte Übernachtung in österreichischen Hotels erfolgt durch Wintersporttouristen, die während ihres Aufenthaltes über Milliarden von Euro ausgeben. Tipps für spannende Wintersportaktivitäten:
o Snowboard-Funparks in Tirol
o Hornschlittenrennen in Zillertal
o Schneegolf-Turnier in Achensee
o Snow Volleyball in St. Anton
o Skicross in Tirol
Quelle: https://www.wko.at/
1.II.ii. Schweiz
Auch in der Schweiz sind Wintersportler gut aufgehoben, wenn sie Urlaub und Fitness miteinander verbinden wollen. Über 200 Skigebiete sind hier zu finden, unter anderem das Berner Oberland, die Zentralschweiz, Graubünden, Tessin und Wallis. Ursprünglich kamen zu früheren Zeiten viele Reisende in die Kurorte, um sich zu erholen und das gute Klima zu genießen. Die Alpenkurorte ab 900 Metern Höhe besitzen bis heute eine starke Sonnenbestrahlung und trockene Atmosphäre, was vor allem Davos in Graubünden sowie St. Moritz oder Andermatt nutzen.
Doch von den einstigen Kurorten sind viele der Skigebiete weit entfernt, es geht nun um Fitness, Action, Après-Ski und neue Funsportarten. Neben den zahlreichen Snowparks sind viele Schlittenbahnen zu finden, in denen Schlitten, Schneetrottis oder Snowbikes gefahren werden können. Im Sommer sind Sporttouristen in den Funparks zum Klettern, Wandern, Sommer-Rodeln oder BMXen aktiv.
1.II.iii. Deutschland
Deutschland bietet mit den Alpen im Süden und der Nord- und Ostsee im Norden zahlreiche Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Die klassischen Wintersportgebiete sind vor allem in den Bayrischen Alpen zu finden, aber auch in anderen Mittelgebirgen Deutschlands wie im Schwarzwald, Thüringer Wald, Rhön, Erzgebirge oder im Harz.
Wer sich an den Wassersport wagt, liegt an Nord- und Ostsee genau richtig, denn dort gibt es zahlreiche Segel- und Surfschulen, wie in St. Peter Ording, auf Sylt, auf der Insel Norderney, in Wilhelmshaven oder auf Langeoog. An der Ostsee sind Kiel, Fehmarn, Rügen und Schönberg beliebt. Dazu kommen viele Seen im Inneren des Landes wie das Steinhuder Meer, der Starnberger See, der Bodensee, der Wannsee, der Müritzsee und der Chiemsee.
Deutschland bietet dazu zahlreiche Mountainbike- und BMX-Strecken, die zu längeren Roadtrips einladen. Die besten BMX-Parks gibt es unter diesem Link.
1.II.iv. Italien
Wasser- und Wintersport sind in Italien die beliebtesten Sportarten der Touristen, denn das sonnengeflutete Land liegt strategisch günstig im Mittelmeer und bietet mit den Alpen und 140 Skigebieten viel Abwechslung für Sporthungrige. Beliebte Reiseziele für Wintersportler sind:
o Comer See
o Dolomiten
o Lago Maggiore
o Piemont
o Aosta-Tal
Wassersport von Surfen, Tauchen, Schwimmen, Schnorcheln, Jetski oder Kitesurfing sind neben dem Mittelmeer auch in den 200 Seen des Landes möglich. Der Gardasee ist ein Mekka für Windsurfer, ebenso der Comer See und Gargano. Sardinien, Elba, Capri und Sizilien gelten als einzigartige Segel- und Tauchreviere und viele Seen bieten zusätzlich dazu Motorbootsport und Wasserski an.
Dieses Video zeigt einmalige Eindrücke eines Tauchgangs in Giannutri:
1.II.v. Spanien
In Spanien gibt es eine Vielfalt an Sportmöglichkeiten, die vor allem abenteuerlustige Sportler für sich entdecken. Wandern, Klettern, Skifahren, Segeln, Tauchen und Windsurfen sind neben Radfahrtouren, Canoying, Rafting oder Gleitschirmfliegen möglich. Konventionelle Touren auf Pferden sind als neues Naturerlebnis des nachhaltigen Tourismus ebenfalls im Angebot. Beliebte Skigebiete liegen in den Pyrenäen und der Sierra Nevada, wie Baqueira Beret, Cerler oder Formigal, mit zum Teil über 100 Kilometern Piste.
Surfspots sind auf den Balearen und Kanaren gelegen, aber auch in Katalonien, an den Surfstränden der Costa Brava, Costa Daurada, Costa del Sol oder Costa Blanca. Dazu kommt die Möglichkeit, Wellenreiten auszuprobieren und besonders Andalusien ist geprägt vom Kitesurfing.
Canyoing ist eine Trendsportart, in welcher geübte Kletterer in Schluchten hinabsteigen und an ihre Grenzen gehen. Tipps bietet das Outdoor-Magazin.
III. Fragestellung
Dass Sport heutzutage immer wichtiger wird, ist den meisten Menschen bewusst. Doch wie weit hat sich der Tourismus durch die gestiegene Anfrage nach Sportangeboten außerhalb der klassischen Ski- und Surfgebiete verändert? Richten sich die Anbieter mehr und mehr auf den Sporttourismus ein und ist das angestaubte Bild der alten „Luftkurorte“ längst überholt?
Tatsächlich werden Urlauber immer anspruchsvoller und durch günstige Angebote und bessere Verdienste sind Sporturlaube keine Seltenheit mehr. Dabei konkurrieren Extremerlebnisse mit klassischen Sportvarianten und verändern den Tourismus vieler Länder nachhaltig.
1. Die besondere Form der Fitnessreise – Das Bootcamp
I. Bootcamp – ein Begriff aus dem Militär
Wer schön sein will, muss leiden, dieser Spruch gehört mittlerweile nicht mehr ausschließlich in das Repertoire von Schönheitsfarmen oder Model-Wettbewerben. Ein Bootcamp bedeutet ursprünglich ein Trainingslager für Rekruten, die eine harte Grundausbildung durchziehen müssen, um aufgenommen und auf den Militärdienst vorbereitet zu werden. Boot ist der englische Begriff für die schweren Stiefel, die jeder Soldat zu tragen hat.
II. Verschiedene Arten moderner Bootcamps
Moderne Bootcamps gibt es in vielen Variationen wie beispielsweise den Umerziehungs-Camps für straffällige Jugendliche, aber auch Trainingscamps für spezielle Sportangebote und Sporturlaube.
Quelle: Bootcamps werden hauptsächlich im Freien ausgeführt, Pixabay.com © vivian1965 (CC0 1.0)
Dazu kommen Ernährungs-Camps oder Camps, um aus dem Alltagsstress zu entfliehen. Allen gemeinsam ist der militärische Grundton, denn die Coaches wollen das Beste aus ihren Schützlingen oder den Teilnehmern herausholen und das geht nur mit Drill, Disziplin und einem straffen Trainingsplan. Meist befinden sich die Bootcamps in der freien Natur, um verschiedene Hindernisse und Trainingseinheiten durchführen zu können, aber auch, um ein Gefühl von Abgeschiedenheit und Isolation zu erhalten und so die Leistung und das Bewusstsein für das Training zu erweitern.
III. Der Sinn eines Bootcamps
1.III.i. Betreutes Sportangebot
Fitness-Bootcamps sorgen dafür, dass sich auch Sportmuffel dem Training nicht mehr entziehen können, denn einerseits haben sie für den Aufenthalt viel Geld gezahlt und andererseits fügen sich die meisten Personen dem Drill-Instructor oder dem Trainings-Coach. Das Unterordnen unter die Führung des Trainers ist nicht für jeden einfach, doch das Sportangebot wird bewusst auf die Personen abgestimmt, so dass eine hohe Motivation darin besteht, das Camp zu überstehen und ein neues Fitnessgefühl zu erhalten.
Viele Camps arbeiten mit Trainingszyklen, straffen Ernährungsplänen, aber auch Beratungsangeboten und Entspannungsphasen, je nach Ausrichtung des Camps und den Wünschen der Teilnehmer.
1.III.ii. Erlernen eines neuen Ernährungsbewusstseins
Quelle: http://www.joggen-online.de/
Im Bootcamp sind die Teilnehmer meist von der Außenwelt abgeschnitten. Dazu gehört auch, dass die Ernährung meist vollständig umgekrempelt wird, um den gewünschten Effekt von Fitness und Muskelaufbau optimal zu erhalten. Besonders in Camps, in denen sich die Teilnehmer eine Gewichtsreduzierung und gesteigerte Fitness wünschen, sind strikte Pläne, Ernährungskurse und Aufklärung an der Tagesordnung.
Durch die Isolation und den Mangel an „sündigen“ Alternativen verändert sich das Ernährungsbewusstsein radikal und bleibt im Idealfall auch nach Abschluss des Camps bestehen.
IV. Bekannte Fitnessbootcamps
Eines der bekanntesten Bootcamps ist „The Biggest Loser“, ein Format, das aus den USA in Europa Einzug hält und in welchem die Kandidaten innerhalb weniger Wochen viele Pfunde verlieren müssen, um die Show zu gewinnen. Die Camps fanden meist in Südspanien unter Aufsicht von Fitness- und Ernährungsexperten statt. Doch für Extremtouristen gibt es auch im Sherwood Forest in England ein spannendes Militärtraining, wie Adrenalin in the Jungle, das neben der Fitness auch die Erkundung der Umgebung beinhaltet. Reach Fitness ist in Portugal weit verbreitet, mit Zirkeltraining und drei Trainingseinheiten pro Tag.
Es gibt mittlerweile auch Luxus Boot Camps, die neben dem harten Drill mit außergewöhnlichen Sportarten auch luxuriöse Entspannungsmöglichkeiten bieten, von Massage-Therapien bis zu Wellnessangeboten. Auf Mallorca stehen beispielsweise Yoga, Wandern, Kayaking, Muskelaufbau und Pilates auf dem Programm, mit wenigen Erholungspausen, dafür in abgeschiedener und einmaliger Umgebung.
2. Der Fahrradurlaub
I. Beliebte Reiseziele – Rennrad
2.I.i. Kanarische Inseln
Unter Rennradfans ist vor allem Lanzarote sehr beliebt, denn hier findet seit 1992 der Ironman Lanzarote statt. Der starke Gegenwind ist für viele Fahrer anspruchsvoll und anstrengend und auch die Höhenmeter haben es in sich, sind jedoch harmlos im Vergleich zu Teneriffa. Das Training ist für Fortgeschrittene sinnvoll, doch die Insel bietet auch ausreichende Erholungsmöglichkeiten an. Eine Beispielroute ist unter folgendem Link zu finden.
2.I.ii. Mallorca
Mallorca ist seit Jahren die Insel für Rennradbegeisterte, denn sie bietet Höhen, flache Strecken, ausgebaute Wege und ein atemberaubendes Ambiente für den rasanten Sport. Von Februar bis April trainieren die Sportler hier ihre Muskulatur und geschätzt sind es bereits rund 100.000 Radler pro Frühlingssaison. Es gibt Trainingswochen, zahlreiche Radverleihstationen und Fitnessangebote mit Hotelanlagen und Erholungsangeboten. Roadbike.de fasst einige der schönsten Touren zusammen.
II. Beliebte Reiseziele – Mountainbike
2.II.i. Italien
Mountainbiker benötigen Berge, Hügel, wildes und freies Terrain, um sich richtig austoben zu können. In Italien finden sie dies beispielsweise in Südtirol. Dort haben die Biker einige Trails für sich erkoren und ein Geheimtipp ist das Ultental, das einige Höhen bis zu 2546 Meter vorweisen kann. An steilen Bergflanken geht es am Falkomai-See entlang, mit hoher Pulsfrequenz und rasanten Abfahrten.
Karte: © openstreetmap.de
Sehr beliebt sind die Freeride Trails von Finale Ligure mit anspruchsvollen und extremen Touren. Die Küstenregion boomt vor allem dank der Mountainbiketouristen, was trails.de hervorhebt.
2.II.ii. Österreich
Mountainbiken ist im Nachbarland Deutschlands ein Sport, der sich gut mit dem Wintersport ergänzen lässt. Sölden nennt sich gar „Bike Republic“ und fördert Trails, Lifte und weitere Angebote für die Bike-Touristen. Als Trailparadies wird immer wieder die Region um Serfaus genannt, mit ihren großen Höhenmetern und Kontrasten von Inntal, Wanderwegen und Singletrails.
Hier ist Kondition gefragt, doch gerade das reizt die meisten Touristen, auch im Sommer nach Österreich zu reisen. Einige Hotels und Pensionen haben sich entsprechend auf Mountainbike-Touren mit geführtem Personal spezialisiert. Der Donau-Rad-Weg in Österreich hat 2012 einen Rekordumsatz von 100,5 Millionen Euro erzielt, 2014 waren es 92 Millionen Euro, die allein durch Übernachtungen, Kurzurlauber und Tagestouristen zusammenkamen.
2.II.iii. Schweiz
Die Schweiz ist optimal für Mountainbiketouristen, denn zwischen Gletschern, Pässen, Tälern und Senken gibt es hier viel zu entdecken und zu erkunden. Die Alpenpässe sind anspruchsvoll und spektakulär. Der Schrofenpass ist beispielsweise mit 1.687 Metern der niedrigste Übergang der Allgäuer Alpen und deshalb bei Mountainbikern beliebt.
Trails für Mountainbikes sind in der gesamten Schweiz angelegt; Pixabay.com © Simon (CC0 1.0)
Gute Regionen sind Graubünden, das Berner Oberland und die Zentralschweiz. In Graubünden sind 4000 Kilometer markierte Bikerwege vor allem für Anfänger gut geeignet, aber auch fortgeschrittene Fahrer finden unter den 5000 Mountainbiketouren ihre Singletrails und Pisten. Der größte Bikepark Europas befindet sich auf Schweizer Gebiet in Champéry/Port Du Soleil.
Im Feriengebiet Port du Soleil sind vier Parks zu finden, die zahlreiche Downhilltrassen, Trails und Abwechslung vorweisen. Weitere Informationen gibt es unter bikepark.ch.
3. Bergwandern in den Alpen
I. Beliebte Berge
Bergwandern hat nichts mit einem leichten Spaziergang durch die Alpen zu tun, denn es ist harte Arbeit und erfordert viel Kondition und Durchhaltevermögen. 128 Berge mit mindestens 4000 Metern können überwunden werden, allerdings sollten Bergwanderer von diesen Abstand halten und sich an die kleineren Berge wagen, die auch ohne Gletscherausrüstung überwunden werden können.
Einsteiger versuchen es mit der Hinteren Schöntaufspitze (3325 m) oder Munt Pers (3207 m) in der Schweiz. Für erfahrene Wanderer und Bergsteiger ist der Hohe Sonnenblick der Goldberggruppe interessant oder Sass Rigais der Dolomiten. Allerdings sind einige Klettersteige vorgesehen und den Sass Rigais sollten Wanderer am besten in zwei Etappen meistern.
II. Alpenüberquerung zu Fuß
3.II.i. Die Routen
Es gibt einige Routen, die über die Alpen führen und zu Fuß gut zu leisten sind. Darunter befindet sich beispielsweise der Traumpfad von München bis Venedig, der GTA Grießpass in der Schweiz bis Ventimiglia oder der Alpe Adria Trail vom Großglockner nach Muggia.
Am bekanntesten ist der E5 von Oberstdorf bis nach Meran, eine Strecke von 140 Kilometern mit 19.000 Höhenmetern und acht Etappen. Der höchste Punkt ist der Pitzaler Jöchl mit 2995 Metern Höhe. Alpininfo Oberstdorf erläutert, dass alpine Erfahrungen jedoch für die Etappen vorhanden sein müssen, um die Strecke gut meistern zu können.
Quelle: http://www.alpenquerung.info/
3.II.ii. Für Einsteiger und Profis – die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade
Einsteiger sollten eine Alpenüberquerung nicht als ihre erste Station ansehen, es sei denn, sie besitzen eine sehr gute körperliche Verfassung und eine Grundfitness. Besonders die Höhenluft kann vielen ungeübten Sportlern zu schaffen machen. Sehr anspruchsvoll sind die Strecken Garmisch bis Brescia und Trieste bis Oberstdorf.
Die Via Alpina fordert, da oft einsame Bergregionen zu überwinden sind, in denen es keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt, so dass zum Teil sehr lange Etappen bewältigt werden müssen. Zwischen fünf bis zehn Stunden Gehzeit sollten pro Abschnitt einberechnet werden.
Der Fernwanderweg E5 gilt als Klassiker unter den Alpenüberquerungen und ist touristisch sehr überlaufen. Durch die Bergwanderkultur sind vor allem Reiseveranstalter auf den Zug aufgesprungen und viele Bergdörfer und Bergregionen bieten zahlreiche geführte Touren, Veranstaltungen und Erholungsorte an. Einen Einblick bietet dieses Video über die unterschiedlichen Etappen des Fernwanderwegs E5:
4. Extremurlaube
I. Klettern auf den Kilimandscharo
4.I.i. Die Dauer
Der Kilimandscharo ist mit knapp 6000 Metern Höhe der größte Berg Afrikas und besteht aus drei erloschenen Vulkanen und drei Spitzen:
Uhuru/Kibo 5895 Meter
Mawenzi 5149 Meter
Shira 3962 Meter
Der Kilimandscharo ist der höchste freistehende Berg der Welt; Pixabay.com © Lisebonne (CC0 1.0)
Fünf Routen führen zum Uhurupeak, die je nach Ausrichtung hohe Anforderungen an die Wanderer stellen. Meist sind fünf bis sieben Tage strammes Programm mit fünf bis sieben Stunden angesetzt, so dass eine gewisse Fitness und Höhenverträglichkeit vorhanden sein sollten. Allerdings sind für den Gipfeltag oftmals bis zu 14 Stunden angesetzt.
Dickicht, Fels, Geröll und Morast zeigen unwegsames Gelände und Kältegrade von bis zu minus fünfzehn Grad. Die beste Zeit für die Bergbesteigung sind die trockenen Monate von Dezember bis Februar, denn in der Regenzeit von März bis Juni sind die Wege zum Teil unpassierbar. Juli bis September ist „afrikanischer Winter“, in dem eine Tour möglich ist, jedoch deutlich kältere Temperaturen einberechnet werden müssen.
4.I.ii. Die richtige Ausrüstung
Gute Bergsteiger- und Wanderschuhe sind das A und O für eine anspruchsvolle Tour auf dem Kilimandscharo. Sie sollten gut eingelaufen und bereits erprobt worden sein. Funktionsunterwäsche, dünne und dicke Trekkingsocken und ein gut isolierender Schlafsack sind ebenfalls direkt mit zu bringen. Baumwollkleidung ist aufgrund der hohen Feuchtigkeit und der Anstrengungen nicht empfohlen, besser sind schnell trocknende Funktionsshirts. Einen Einblick über die Routen und die Ansprüche bietet bergsteigen.com an.
4.I.iii. Besucherzahlen
Tansania ist eines der beliebtesten Reiseziele in Ostafrika. Durch seine vielen Nationalparks und die abwechslungsreiche Naturlandschaft finden sich viele Reisende im Land ein, welche nicht nur auf Safaritour gehen, sondern auch sportliche Grenzerfahrungen mitnehmen wollen. Der Kilimanjaro Nationalpark zählt pro Jahr mindestens 40.000 bis 60.000 Besucher, inklusive Tagestouristen und Bergsteiger.
Dabei geben viele von ihnen meist über 1300 Dollar für die Besteigung aus plus zusätzliche Souvenirs und kurbeln die Wirtschaft im Land an. Der Kilimandscharo ist Dreh- und Angelpunkt der Klettertouristen in Afrika und viele Reisende bleiben beispielsweise noch weitere Tage im Land, um sich von den Strapazen zu erholen. Laut einem Weltbank Report trägt der Tourismus 13 Prozent zu Tansanias Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt über eine Millionen Arbeitnehmer.
Quelle: http://www-wds.worldbank.org/
II. Trekkingtour am Inka Trail
4.II.i. Die Dauer
Machu Picchu in Peru gehört zu den faszinierendsten Stätten der Welt. Die geheimnisvolle und immer noch nicht vollständig erforschte Kultur der Inkas lockt zahlreiche Touristen auf den Inka Trail, der auf 44 Kilometer Strecke durch die Anden führt. Empfohlen werden vier bis fünf Tage, mit vier bis acht Stunden Wanderungen pro Tag. Mittlerweile sind nur noch geführte Touren erlaubt.
4.II.ii. Die richtige Ausrüstung
Der bekannteste Trail ist sehr gut zugänglich und touristisch ausgelegt, so dass vor Ort fast alle Ausrüstungsgegenstände geliehen oder gekauft werden können. Trotzdem ist es ratsam, gute Wanderschuhe mitzubringen, einen leichten Schlafsack, der bis zum Gefrierpunkt warm hält und Regenkleidung. Im Februar ist der Trail geschlossen, beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. Wichtig ist es, sich vor dem Trail an die Höhe zu gewöhnen und die Reise nicht direkt mit der Besteigung zu beginnen.
Die Besucherströme in der Inkastadt reißen nicht ab; Pixabay.com © ideasam (CC0 1.0)
4.II.iii. Besucherzahlen
Da die Inkastadt bei Touristen sehr beliebt ist, gehen die Besucherzahlen jedes Jahr erneut in die Höhe. Um die Natur und die wertvollen Stätten zu schützen, dürfen seit 2004 pro Tag nur 500 Wanderer auf dem Trail marschieren, so dass ein monatelanges Buchen vorher notwendig ist. Nur 2500 Besucher dürfen pro Tag überhaupt Machu Picchu besichtigen, damit die Stätte weiterhin erhalten bleibt. Erlebe-peru.de gibt Tipps gegen die berüchtigte Höhenkrankheit und weitere gesundheitliche Faktoren in Peru.
5. Fazit
I. Zusammenfassung
Weltweit sind Touristen auf dem Vormarsch, um auch die entlegensten Winkel der Erde für sich zu erobern. Besonders Sporttouristen suchen dabei nach neuen Extremen, die mittlerweile jedoch bereits zu einem Massenphänomen geworden sind, wie die Besteigung des Kilimandscharo oder die Route des Inka Trails. Ebenso haben sich viele Regionen in Europa auf den Tourismus mit Sportelementen konzentriert, allen voran die Wintersportgebiete und die Küstenregionen.
II. Beantwortung der Forschungsfrage
Innerhalb der letzten 50 Jahre hat sich besonders im Tourismus ein Wertewandel vollzogen: Sport ist keine lästige Verordnung des Arztes mehr, sondern soll ein Erlebnis sein, das die eigenen Grenzen auslotet und die Reisenden an unbekannte Orte bringt. Viele Länder setzten gezielt auf den Sporttourismus, um noch mehr Urlauber an sich zu binden, andere bieten zusätzlich zum Entertainmentprogramm Sportmöglichkeiten an, um eine Vielzahl an Gästen für den Urlaubsort zu begeistern.
Die Gesundheitskonzepte vieler Kurorte haben sich zugunsten des Sports gewandelt und die Umgebung ist mit Wandertrails, Radfahrstrecken und weiteren Sporteinrichtungen verändert worden. Die Auswahl der Sportangebote ist für viele Urlauber ausschlaggebend für die Entscheidung des Urlaubsortes und so trägt der Sporttourismus einen wichtigen Teil zum Umsatz des gesamten Tourismus der jeweiligen Länder bei.