TÜV Rheinland: Chronische Schmerzen frühzeitig behandeln
TÜV Rheinland: Chronische Schmerzen frühzeitig behandeln
03.09.2014
„Schmerzgedächtnis“ verhindern / Zertifikat für erfolgreiche Akutschmerztherapie in Kliniken / 70 spezialisierte Kliniken zertifiziert
Eigentlich sind Schmerzen nützlich: Der Körper signalisiert damit eine Verletzung oder Erkrankung. Nach der Heilung verschwindet der Schmerz in der Regel von allein. Manchmal jedoch geht die Schutz- und Alarmfunktion verloren und der Schmerz selbst entwickelt sich zur Krankheit. Dies belastet den Betroffenen monate- oder jahrelang – man spricht von chronischen Schmerzen. Mehrere Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. „Weil chronische Schmerzen oft aus akuten Beschwerden entstehen, ist die beste Vorbeugung, Schmerzen frühzeitig zu bekämpfen“, sagt Birgit Kuhlen-Janßens, Expertin für Akutschmerztherapie bei TÜV Rheinland. Der Grund: Werden Nervenzellen permanent gereizt, entwickeln sie eine Art Schmerzgedächtnis. In der Folge empfinden die Betroffenen Schmerzen, ohne dass noch eine erkennbare körperliche Ursache besteht. Insbesondere Krankenhauspatienten leiden oft unter starken Schmerzen.
TÜV Rheinland bietet seit 2005 das Zertifikat „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“ an. Damit weist die Klinik nach, dass sie vor, während und nach einer Operation geeignete Maßnahmen ergreift, um Schmerzen, so gut es geht, zu verhindern. Dazu gehört neben umfassender Patienteninformation vor allem eine rasche Schmerzbehandlung. In zertifizierten Kliniken dürfen nicht nur Ärzte, sondern auch speziell geschulte Pflegekräfte selbstständig schmerzstillende Mittel verabreichen. So muss kein Patient zu lange warten, bis er Medikamente bekommt. Das steigert die Aufenthaltsqualität und verkürzt die Verweildauer in der Klinik. Letztlich verringert sich auch die Gefahr chronischer Schmerzen. Deutschlandweit haben sich bereits mehr als 70 Kliniken zertifizieren lassen.
Heilung durch ganzheitliche Therapie
Die Behandlung chronischer Schmerzen ist aufwändig und erfordert meist ein ganzheitliches Vorgehen mit Bewegungstherapie, Massagen, psychologischer Betreuung, Entspannungstechniken oder Medikamenten – je nach Art, Ort und Intensität der Schmerzen. „Wer unter chronischen Schmerzen leidet, wendet sich nach Absprache mit seinem Hausarzt am besten an einen speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten“, empfiehlt Birgit Kuhlen-Janßens. Nützliche Informationen zum Thema erhalten Betroffene von Organisationen wie der Deutschen Schmerzliga oder der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin.
Mehr zu dem Thema „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“ von TÜV Rheinland sowie alle erfolgreich geprüften Kliniken in ganz Deutschland unter www.tuv.com/akutschmerz im Internet.