Auf Kur ohne Krankenversicherung?
Auf Kur ohne Krankenversicherung?
25.04.2024
Bild: Eine medizinische Rehabilitation kann aus vielen Gründen nötig sein. Bildquelle: kaboompics via pixabay.com
Herzinfarkt, Schlaganfall, Operation, Unfall – eine medizinische Rehabilitation kann aus verschiedenen Gründen nötig sein. Doch nicht jede Person in Deutschland ist krankenversichert. Ist es dennoch möglich, eine Kur in Anspruch zu nehmen? Und was sollte man dabei beachten? Um die Beantwortung dieser Fragen geht es in folgendem Artikel.
Keine Krankenversicherung – geht das in Deutschland überhaupt?
Da es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gibt, können sich viele gar nicht vorstellen, wie viele Menschen keine Krankenversicherung haben. Doch in bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass jemand ohne Versicherungsschutz ist. Besonders Selbstständige und Freiberufler sowie Einwanderer aus dem Ausland können betroffen sein.
Wer sich nicht um einen entsprechenden Versicherungsschutz kümmert und somit ohne Krankenversicherung bleibt, muss für Arztkosten selbst aufkommen. Auch der Aufenthalt in einem Krankenhaus muss aus eigener Tasche bezahlt werden. Das Gleiche trifft auf eine Kur zu. Übrigens: Es gibt auch Kuren für zu Hause!
Wichtig: Wer in Deutschland nicht krankenversichert ist, sollte sich schnellstmöglich um eine Versicherung kümmern. Es gibt verschiedene Modelle wie gesetzliche und private Krankenversicherungen.
Unterstützung durch Hilfswerke
Unter bestimmten Voraussetzungen stehen Nichtversicherten Leistungen durch Hilfswerke zu. In Deutschland gibt es einige Organisationen, die sich um Personen kümmern, die unverschuldet ohne Krankenversicherung leben. Daher sollten sich Betroffene über Hilfsangebote informieren, die für sie infrage kommen. Vereine und Verbände können hier ebenfalls ratsam sein.
Vorsicht: In den meisten Fällen wird von Hilfswerken lediglich eine medizinische Grundversorgung geleistet. Die Kostenübernahme einer Kur ist nicht in jedem Fall möglich.
Kur für Selbstzahler
Wer keine Krankenversicherung besitzt, kann eine Kur in Anspruch nehmen – hier müssen die Kosten jedoch selbst entrichtet werden. Nicht jede Rehabilitationsklinik ermöglicht das. Doch es gibt spezielle Kliniken für Privatpatienten und Selbstzahler, wofür keine Krankenversicherung nötig ist.
Günstig ist eine Kur auf eigene Kosten allerdings nicht. Daher kommt diese Option nicht für jeden infrage. Vor allem dann, wenn man aus finanziellen Gründen nicht versichert ist, ist es höchst unwahrscheinlich, dass man sich einen Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik leisten kann.
Rehabilitation über die Krankenkasse – die beste Option
Es gibt ganz klare Gründe, aus denen eine Krankenversicherung in Deutschland durchaus Sinn macht. Besonders dann, wenn es um eine medizinische Rehabilitation geht, ist sie sinnvoll. Denn sie ist es, die eine Zuzahlung leistet. Pro Tag zahlt die Krankenversicherung bis zu 10 Euro – sowohl bei einer ambulanten als auch bei einer stationären Rehabilitation. Bei einer privaten Krankenversicherung kann die Höhe der Zuzahlung etwas anders ausfallen.
Es sind jedoch nicht nur die Krankenkassen, die finanzielle Unterstützung im Falle einer Reha leisten. Auch die Rentenversicherung zahlt unter Umständen einen Teil – auch hier sind es maximal 10 Euro täglich. Wichtig dabei zu beachten ist, dass sich das nicht auf ambulante, sondern nur auf stationäre Rehabilitationsmaßnahmen bezieht. Von der Unfallversicherung sind keine Zuzahlungen zu erwarten.
Um eine finanzielle Unterstützung für die medizinische Rehabilitation zu erhalten, wird ein Antrag bei dem Kostenträger gestellt. Wie genau das abläuft, können Betroffene bei der jeweiligen Versicherung herausfinden. In den meisten Fällen ist dieser Prozess sehr einfach.
Nicht krankenversichert – wie bekommt man eine Versicherung?
Wer nicht krankenversichert ist und sich gerne versichern lassen möchte, stellt sich womöglich die Frage, wie das funktioniert. Hier ist es sinnvoll, sich an einen Profi zu wenden. Dieser kann dafür sorgen, dass alles geordnet abläuft. Immerhin möchte man am Ende über eine passende Krankenkasse versichert sein.
Ein Weg ist es, die gesetzliche Krankenkasse zu kontaktieren. Diese kann einsehen, welche Versicherung man zuvor hatte und welches Modell infrage kommt. Tatsächlich ist es nämlich so, dass diejenigen, die zuletzt privat versichert waren, wieder eine private Krankenversicherung benötigen. Wer zuvor gesetzlich versichert war, muss Mitglied bei einer gesetzlichen Krankenversicherung werden.
Inzwischen gibt es sogar Dienstleister, die sich darum kümmern, dass Nichtversicherte wieder zu einer Krankenversicherung kommen. Hier kann gleichzeitig eine umfassende Beratung stattfinden. Immerhin gibt es – vor allem bei privaten Modellen – verschiedene Tarife, von denen der eine mehr oder weniger zum Versicherungsnehmer passt. So ist man ideal auf die nächste Reha vorbereitet.
Fazit
In Deutschland gibt es einige Menschen, die keine Krankenversicherung haben. Dennoch kann aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls eine Rehabilitation nötig sein. Zwar bietet nicht nur die Krankenversicherung Zuzahlungen zu und es gibt auch die Möglichkeit, einen Reha-Aufenthalt aus eigener Tasche zu bezahlen. Dennoch sollten sich Nichtversicherte zügig um einen entsprechenden Versicherungsschutz kümmern.