Diabetes: Blutzucker selbst messen auch ohne Insulinpflicht
Diabetes: Blutzucker selbst messen auch ohne Insulinpflicht
09.11.2015
Diabetes: Blutzucker selbst messen auch ohne Insulinpflicht
Regelmäßig den Blutzucker selbst zu messen, hilft auch Diabetikern, die sich kein Insulin spritzen müssen. Studienergebnisse zeigen, dass ihr Risiko für Folgeerkrankungen dann um ein Drittel und die Sterblichkeit um 40 Prozent sinkt. Zum Welt-Diabetes-Tag am 14. November 2015 rät das IPF: Diabetiker, die nicht insulinpflichtig sind, sollten sich über die Möglichkeiten der regelmäßigen Blutzuckerselbstmessung beraten lassen.
Gute Werte, länger gesund
Von den sechs bis acht Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland leiden 90 Prozent an Typ 2-Diabetes – die Krankheit bricht erst im Erwachsenenalter aus. Drei von vier Betroffenen müssen noch nicht regelmäßig Insulin spritzen. Dennoch beeinträchtigt die Zuckerkrankheit langfristig auch ihren Organismus und kann die Gesundheit von Augen, Gefäßen und Organen gefährden. Vor allem schwere Unterzuckerungen (Hypoglykämien) steigern das Risiko für Folgeschäden.
Experten empfehlen individuell festgelegte und gut eingestellte Blutzuckerwerte, um Hypoglykämien zu vermeiden und die Auswirkungen des gestörten Stoffwechsels auf den Körper einzudämmen. Regelmäßige Selbstmessungen unterstützen die Patienten dabei, diese Werte zu erreichen, einzuhalten und frühzeitig zu erkennen, wenn die Werte abzusacken drohen.
Kostenübernahme klären
Laut eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Blutzuckerteststreifen in bestimmten Fällen auch für Diabetes-Patienten, die nicht mit Insulin behandelt werden müssen. Das kann der Fall sein, wenn der Stoffwechsel stark schwankt oder Diabetiker neu auf Tabletten eingestellt werden. Grundsätzlich gilt: Der Arzt entscheidet, ob Patienten die Kriterien erfüllen. Betroffene sollten daher klären, ob sie Anspruch auf die Kostenübernahme haben.