Diagnose: Loch im Zahn - Wissenswertes über Füllungsmaterialien und ihre Anwendung
Diagnose: Loch im Zahn - Wissenswertes über Füllungsmaterialien und ihre Anwendung
20.11.2014
Bildquelle Zahnarztpraxis Dr. Marcus Parschau & Kollegen - Beratung
Stellt sich beim Zahnarzt die Frage nach der Art der Füllung, eröffnet sich heutzutage eine Vielzahl an Möglichkeiten. Neben schon lange bekannten Materialien wie Gold und Amalgam stehen inzwischen ästhetische Lösungen wie Komposite oder Keramik zur Verfügung, die in Zahnfarben nahezu unsichtbar erscheinen. Welche weiteren Faktoren es bei Füllungen zu beachten gibt, weiß Dr. Marcus Parschau, Zahnarzt und geprüfter Experte für Implantologie (DGOI) aus Buchholz i. d. N.
Auf die Größe des Zahndefekts kommt es an
Weiche, plastische Füllungen wie Komposite - auch als flüssige Keramik bezeichnet - und Amalgam dienen zur Versorgung kleinerer Löcher. Sie lassen sich flüssig einbringen und härten im Zahn aus. Handelt es sich um größere kariöse Defekte, eignen sich harte Materialien wie Gold und Keramik. "Daraus fertigen Zahntechniker im Vorfeld passgenau gefräste Einlagefüllungen, sogenannte Inlays", erläutert Dr. Parschau. Diese befestigt der Zahnarzt abschließend mit Zement oder Spezialkleber im Zahn.
Intakte Amalgamfüllungen besser nicht austauschen
Als Legierung aus Silber und Quecksilber halten Amalgamfüllungen rund acht bis zehn Jahre. Aufgrund des giftigen Inhaltsstoffes ist Amalgam in Verruf geraten. Sowohl beim Legen als auch beim Ausbohren der Füllung entsteht eine erhöhte Konzentration von Quecksilber im Körper. Bereits im Mund befindliche Füllungen setzen jedoch nahezu kein Schwermetall frei. "Damit keine zusätzliche Quecksilber-Belastung entsteht, raten wir Patienten daher, intakte Amalgamfüllungen nicht auszutauschen", sagt Dr. Parschau.
Perfekte Passgenauigkeit bei Inlays
Zu den besonders haltbaren Füllungsmaterialien zählen Gold und Keramik. Oftmals härter als die eigenen Zähne, müssen sie sich passgenau in den bestehenden Zahnverbund einfügen. Denn Überstände erhöhen auf lange Sicht das Risiko von Schäden an umliegenden Zähnen. "Um dies zu vermeiden, bietet die Bisskontrolle mit dem sogenannten T-Scan die Möglichkeit, den Kauvorgang vierdimensional aufzunehmen und eventuelle Fehlkontakte am Computer zu analysieren. Diese schleifen wir dann in nur einem Termin exakt ein", betont Dr. Parschau.
Kosten variieren je nach individueller Mundsituation
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen lediglich die Kosten für Amalgamfüllungen vollständig. Ausnahme: Befinden sich die betroffenen Stellen im sichtbaren Frontzahnbereich oder bestehen Amalgamallergien, zahlen die Kassen auch Kompositfüllungen. In allen anderen Fällen kommen Patienten selbst für die Mehrkosten auf. "Kompositfüllungen liegen dabei mit etwa 30 bis 80 Euro im unteren Bereich. Für Gold-Inlays fallen rund 280 bis 380 Euro an und Einlagefüllungen aus Keramik kosten etwa 360 bis 510 Euro", weiß der Experte.
Komposite: Fest mit dem Zahn verbunden
Bestehend aus rund 70 Prozent Glas- und Quarzteilchen sowie aus 30 Prozent Kunststoff, benötigen Komposite bei der Verarbeitung eine vollständig trockene Umgebung. "Dafür bedecken wir das umliegende Zahnfleisch mit einer Art Gummituch, sodass nur die zu behandelnden Zähne frei liegen", erklärt Dr. Parschau. Schicht für Schicht mit einem Spezialkleber aufgetragen, verbindet sich das Material optimal mit der Zahnhartsubstanz. Abschließend mithilfe einer Blaulichtlampe ausgehärtet, ermöglichen Komposite eine sofortige Belastung des betroffenen Bereichs und halten jeglicher Feuchtigkeit stand.
Weitere Informationen unter www.dr-parschau.de.