Ein gesunder Lebenswandel ist auch erst ab Lebensmitte für das Herz noch nicht zu spät

Ein gesunder Lebenswandel ist auch erst ab Lebensmitte für das Herz noch nicht zu spät

09.09.2014

Wer sich als Erwachsener im Alter von 30- oder 40-plus zu einer gesünderen Lebensweise entscheidet, kann die Entwicklung einer koronaren Herzerkrankung aufgrund eines bisher ungesunden Lebensstils aufhalten und möglicherweise sogar umkehren. Darauf machen die Kardiologen des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) aufmerksam unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie, in der das Ausmaß der Verkalkung der Herzkranzgefäße in Zusammenhang mit dem Lebensstil bei mehr als 3500 Studienteilnehmern im jungen Erwachsenenalter (18‐30 Jahre) und dann nochmals zwanzig Jahre später (im Alter von 38‐50 Jahren) untersucht wurde. Im jungen Erwachsenenalter zu Beginn der Studie gaben weniger als zehn Prozent der Teilnehmer an, eine gesunde Lebensweise - hinsichtlich ausgewogener Ernährung, Normalgewicht, genügend Bewegung, Nichtrauchen und gemäßigtem Alkoholkonsum - zu praktizieren.

Immerhin ein Viertel der Teilnehmer verhielt sich ab einem Alter von zwanzig Jahren aber von sich aus schon gesünder, indem sie sich mindestens eine der gesunden Verhaltensweisen aus den fünf genannten Kategorien aneigneten. Dabei schlug sich jeder Zuwachs mit einer der fünf gesunden Verhaltensweisen in einer messbaren Verringerung der Arterienverkalkung und der Wanddicke der Herzkranzgefäße nieder. „Der Verkalkungsgrad und die Wanddicke der Herzkranzgefäße sind maßgeblich für die Risikobestimmung für eine koronare Herzerkrankung“, erläutert Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim.

„Mit dieser Studie konnten die Forscher zwei weit verbreitete Mythen zur Herzgesundheit aus der Welt schaffen. Erstens: Eine Änderung des gewohnten Verhaltens sei so gut wie unmöglich. Und zweitens: Wer erst im Erwachsenenalter einen gesunden Lebensstil praktiziert, könne sein Risiko für die Entwicklung einer Herzerkrankung nicht mehr hinreichend senken.“

Ungesunde Lebensweise führt zu messbarer Verkalkung der Herzkranzgefäße

Es soll nicht verschwiegen werden, dass 34 Prozent der Studienteilnehmer ihr Verhalten im Lauf von zwanzig Jahren tatsächlich nicht änderten und 40 Prozent mit zunehmendem Alter immer mehr ungesunde Verhaltensweisen an den Tag legten bzw. gesunde Gewohnheiten wieder aufgaben. „Allerdings konnte die Studie bei den Personen mit ungesundem Lebenswandel eben auch nachweisen, dass die Arterienverkalkung und die Wanddicke ihrer Herzkranzgefäße entsprechend messbar zugenommen hat und ihr Risiko für eine Herzerkrankung gestiegen ist“, warnt Dr. Smetak.

„Für ein gesundes Herz empfehlen wir Kardiologen: Normalgewicht halten, sich vitamin- und ballaststoffreich sowie salzarm ernähren, nicht rauchen, fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten Sport treiben, Alkohol nicht täglich und nur in Maßen trinken. Und diesen gesunden Lebensstil möglichst auch beizubehalten!“

Quelle: Circulation, Online-Vorabveröffentlichung am 28.4.2014

Ausführliche Informationen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Koronaren Herzerkrankung sowie weiteren Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen finden Betroffene und Interessierte unter http://www.internisten‐im‐netz.de/de_herz‐kreislauf‐erkrankungen_596.html bzw. www.kardiologen‐im‐netz.de.

Schlüsselwörter

Quick Links 1

Quick Links 2

Quick Links 3