Haltungsschäden vorbeugen: Warum bereits Kinder mit Rückenproblemen zu kämpfen haben
Haltungsschäden vorbeugen: Warum bereits Kinder mit Rückenproblemen zu kämpfen haben
14.01.2016
© sabine hürdler - Fotolia.com
Ein gesunder, starker Rücken wird im Kindesalter durch ausreichend Bewegung gefördert. Leider haben heute viele Kinder nicht mehr die Möglichkeit, sich in der Natur auszutoben, auf Bäume zu klettern und Fangen auf der Wiese zu spielen. Auch wissen viele Eltern nicht mehr um die Wichtigkeit solcher Aktivitäten. Sie haben Angst, ihren Schützlingen könnte etwas passieren, und sind froh, wenn sie diese zu Hause im Auge behalten können. Das führt dazu, dass Kinder oft den ganzen Tag sitzen.
Spätestens wenn sie eingeschult werden, müssen sie stundenlang ruhig auf ihrem Platz bleiben, der nicht unbedingt mit ergonomischem Stuhl und Tisch ausgestattet und schon gar nicht auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten ist. Auch im Schulbus, bei den Hausaufgaben und der anschließenden Freizeitbeschäftigung wird größtenteils gesessen.
Dazu kommt zum Beispiel das Tragen einer schweren Büchertasche, das zu einseitiger Belastung, Verspannung und gekrümmter Haltung führen kann. Auch eine unausgewogene Ernährung kann mitverantwortlich für Problem mit dem Rücken sein. Eltern sollten sich gut informieren, wie sie dem vorbeugen können, und ihre Kinder gezielt unterstützen.
Maßnahmen zur Stärkung des Kinderrückens
Da ausreichend Bewegung wahre Wunder wirkt, sollte man die Kinder ermutigen neben dem Schulsport auch andere Sportarten auszuüben. Bei Schulen, Vereinen oder der Volkshochschule können Informationen zu Sportkursen eingeholt werden. Dann entscheidet das Kind.
Bewegung lässt sich aber auch in den Alltagsablauf integrieren. Wenn es der Schulweg zulässt, können Kinder mit dem Fahrrad zur Schule, aber auch zu Freunden oder zum Musikunterricht fahren.
Eltern können ihre Sprösslinge dazu animieren, die Treppe statt des Aufzugs oder der Rolltreppe zu nehmen, wenn sie sie zu kleinen Wettkämpfen auffordern. Wer schafft die meisten Stufen, bevor er eine Pause braucht? Das tut allen Familienmitgliedern gut. Statt am Wochenende ins Kino zu gehen, sollte man in Zukunft lieber einen Ausflug ins Schwimmbad oder eine Wanderung planen.
Außerdem beraten Ärzte auf Nachfrage darüber, welche Trainingsübungen gezielt zur Stärkung bestimmter Muskelgruppen durchgeführt werden können. Wenig Einfluss haben Erziehungsberechtigte leider darauf, ob in den Schulen entsprechende Lockerungsübungen zwischen den Stunden gemacht werden oder ob in den Pausen die Möglichkeit besteht, Tischtennis zu spielen oder seilzuspringen. Sie können diese Wünsche aber an Elternabenden äußern.
Kindgerecht ausgestattet
Wenn auch nicht auf die Ausstattung der Schulen hinsichtlich ergonomischem Mobiliar eingewirkt werden kann, so kann doch für zu Hause ein Schreibtisch und passender Stuhl aufgestellt werden, der individuell für den Sohn oder die Tochter eingestellt werden kann. Auch eine Matratze, die weder zu hart noch zu weich ist, sorgt dafür, dass sich der Rücken des Kindes nicht verspannt, sondern entspannen kann.
Ebenso ist es wichtig, einen guten Schulranzen auszuwählen. Dabei hilft einem dieser Ratgeber. Hier erfährt man zum Beispiel, wie schwer das Leergewicht des Ranzens sein darf. Schultertaschen belasten den Rücken im Allgemeinen zu einseitig. Bei der Schultasche kommt es aber auch aufs richtige Packen an. Unter Umständen kann ein zweiter Satz Bücher sinnvoll sein, damit die Kleinen nicht zu schwer tragen müssen. Ausreichend Getränke sind für den Schultag zwar unbedingt nötig, fallen aber arg ins Gewicht. Falls möglich sollten Trinkflaschen deshalb erst in der Schule aufgefüllt werden.