Stich, lass nach! Was tun bei Insektenstichen?
Stich, lass nach! Was tun bei Insektenstichen?
12.05.2016
Bildquelle: Prof. Marcus Maurer
Experteninterview mit Prof. Dr. Marcus Maurer, Professor für Dermatologie und Allergologie an der Charité, Universitätsmedizin Berlin
Insektenstiche oder -bisse sind eine lästige Angelegenheit. Die Haut juckt, das Gewebe schwillt an, es schmerzt. Unser Experte Prof. Dr. Marcus Maurer beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema und verrät, wie sich die Beschwerden durch konzentrierte Wärme schnell lindern lassen. Mit Hilfe eines Stichheilers (z.B. bite away®) lässt sich diese Therapie auch unterwegs problemlos anwenden.
Warum werden manche Menschen häufiger von Insekten gestochen als andere?
Diese Frage ist noch nicht eindeutig geklärt. Erste Studien und Ansätze konnten jedoch bereits einige Faktoren eingrenzen. Zum einen scheint die Zusammensetzung der Hautbakterien einen Einfluss auf die Stechpräferenz von Insekten zu haben. Hinzu kommen aber auch individuelle Eigenschaften der Personen wie Körperwärme, Blutgruppe sowie die ausgeatmete Luft, welche die Insekten unterschiedlich stark anlocken. Mücken nehmen offenbar vor allem das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid der Menschen und Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, Milchsäure und Harnsäure wahr.
Was passiert bei einem Mücken- oder Wespenstich?
Die zwei wichtigsten Gründe, warum Insekten zustechen, sind das Interesse am menschlichen Blut als Nahrungsmittel und die Verteidigung in einer Gefahrensituation für das Insekt. Wespenstiche verursachen häufig Schmerzen, wohingegen Mückenstiche Juckreiz an der betroffenen Stelle hervorrufen. Dies wird durch Substanzen im Insektenspeichel verursacht, die beim Stich oder Biss in die Haut dringen. Diese wirken auf die Muskulatur von Blutgefäßen des Menschen sowie auf das umliegende Gewebe. Dort kann dann eine Entzündungsreaktion ausgelöst werden.
Wann kann ein Insektenstich gefährlich werden?
Insektenstiche können vor allem im Kopfbereich – am und im Mund, auf der Zunge, im Hals und Rachen oder im Bereich der Augen – für den Menschen gefährlich werden. Durch eine möglicherweise auftretende Schwellung kann unter anderem die Atmung beeinträchtigt werden. Einige Menschen zeigen bei einem Insektenstich oder -biss sogar eine starke allergische Reaktion.
Dabei treten Symptome wie Atemnot, Schweißausbrüche, Kreislaufschwäche, Schwindel, erhöhter Puls oder Bewusstlosigkeit auf. Dann sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Zudem sind Wespen- oder Bienenstiche generell, vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern, gefährlich. Außerhalb Mitteleuropas können für den Menschen gefährliche Krankheitserreger durch Insektenstiche übertragen werden.
Was kann man bei Insektenstichen oder -bissen tun?
Eine frühzeitige Reaktion kann das Jucken, Brennen und Schmerzen nach einem Insektenstich effektiv lindern. Ein kühlendes Gel oder entzündungshemmende Medikamente sind nicht immer parat oder helfen oft nicht sofort. Dennoch sollte nicht gekratzt werden, denn dann kann sich der Insektenspeichel in der Haut ausbreiten und das Gewebe zusätzlich reizen. Gute Erfahrungen machen wir mit der Anwendung konzentrierter Wärme, die schnell Entzündungsreaktionen hemmt und die Begleiterscheinungen des Stichs lindern kann.
Was bedeutet konzentrierte Wärmetherapie?
Die konzentrierte Wärmetherapie funktioniert rein physikalisch. Die kurze, konzentrierte Wärmeeinwirkung von 3 oder 6 Sekunden in einem Temperaturbereich um 51 °C auf einem eng begrenzten Hautareal regt unterschiedliche physiologische Vorgänge an. Es wird davon ausgegangen, dass dabei auch verschiedene Signalwege und somit Immun- und Entzündungsreaktionen beeinflusst werden.
Dies kann zu einer Linderung von durch Insektenstiche und -bisse verursachtem Juckreiz, Schwellungen und Rötungen führen. Durch die kurze Anwendungszeit ist eine Hautschädigung ausgeschlossen. Die konzentrierte Wärmetherapie kann breit eingesetzt werden, so auch nach Kontakt mit Brennnesseln, Quallen und Petermännchen.
Welche Vorteile bietet die Behandlung mit Wärme?
Der Einsatz von Wärme ist gut verträglich. Deswegen ist die konzentrierte Wärmetherapie auch für Schwangere und Kinder sowie bei empfindlicher Haut zur schnellen Symptomlinderung nach Insektenstichen und -bissen geeignet, auch unterwegs. Ab 12 Jahren können Kinder die Behandlung auch selbst vornehmen.
In der Praxis klingen durch Insektenstiche und -bisse verursachte Schwellungen und der Juckreiz meistens innerhalb weniger Minuten dauerhaft ab. Je früher die Wärmetherapie bei Insektenstichen erfolgt, desto besser. Aber auch eine spätere Anwendung kann oftmals zum schnelleren Abheilen eines Stichs führen.
Weitere Infos zur Wirkweise erhalten Sie unter www.stichheiler.de.
Infokasten: Konzentrierte Wärme auf Tastendruck
Beißt ein Insekt zu, ist schnelle Hilfe gefragt. Herkömmliche Methoden wie Salben, Gele oder Hausmittel sind häufig nicht zur Hand oder wirken nicht nachhaltig. „Konzentrierte Wärmetherapie kann die Symptome eines Insektenstichs oftmals schnell und effektiv lindern“, sagt Prof. Dr. Marcus Maurer, Professor für Dermatologie und Allergologie an der Charité, Universitätsmedizin Berlin. „Durch die kurze Erwärmung der betroffenen Hautstelle kann die Ausschüttung von Botenstoffen bei Entzündungsreaktionen und Abbauenzymen modifiziert werden. Das Insektengift kann dadurch quasi unschädlich gemacht werden“, so Maurer.
Mit Hilfe eines Stichheilers (z.B. bite away®) lässt sich die konzentrierte Wärmetherapie auch unterwegs schnell und unkompliziert anwenden. Das handliche elektronische Gerät passt in jede Hosentasche und verfügt über eine keramische Kontaktfläche, die auf die entsprechende Hautstelle gesetzt wird und sich per Tastendruck für wenige Sekunden auf etwa 51 °C erwärmt. Die rein physikalische Anwendung ist auch für Allergiker und Schwangere sowie zur Eigenanwendung für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Mehr Infos unter www.stichheiler.de.