Tatort Lendenwirbelsäule - Schmerzhafte Veränderungen erkennen und behandeln
Tatort Lendenwirbelsäule - Schmerzhafte Veränderungen erkennen und behandeln
11.08.2015
Bildquelle: Praxisklinik Dr Schneiderhan - Dr Schneiderhan am Wirbelsäulenmodell
Bestehend aus fünf Wirbeln, bildet die Lendenwirbelsäule den unteren Abschnitt des Rückens. 60 Prozent aller akuten Rückenschmerzen betreffen diesen Bereich. „Durch den oftmals bewegungsarmen und stressigen Alltag entstehen beispielsweise Verspannungen, die Betroffene zunächst als leichtes Ziehen oder Drücken im unteren Rücken wahrnehmen.
Dabei versucht die Muskulatur Defizite in der Haltung auszugleichen und verkrampft. Akute Schmerzen lassen sich häufig bereits mit Medikamenten und Physiotherapie lindern“, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga. Doch auch andere äußere Belastungen können bei Schmerzen im unteren Rücken eine Rolle spielen. Wenn konservative Therapien keine Wirkung zeigen, stehen Patienten minimalinvasive Behandlungsoptionen zur Verfügung.
Sensibler Bereich mit hohen Belastungen
Vor allem der Übergang zwischen der relativ steifen Brust- und der sehr flexiblen Lendenwirbelsäule hält täglich größten Belastungen stand. Bandscheiben und Wirbelkörper leisten Höchstarbeit, um alle Bewegungen reibungslos zu gewährleisten. „An dieser Stelle verändert sich die Krümmung des Rückgrats von einer nach hinten gerichteten Form im oberen Bereich zu einer nach vorn gerichteten im unteren Bereich“, erläutert Dr. Schneiderhan.
„Diese anatomischen Voraussetzungen bergen bei Unfällen oder Stürzen ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Aber auch falsches Sitzen, Gehen, Stehen oder regelmäßiges schweres Heben verursacht Probleme im Lendenwirbelbereich.“ Was viele zusätzlich nicht wissen: Es leiden mehr Männer unter Beschwerden am unteren Rücken als Frauen, da sie vermehrt in Berufen arbeiten, die einseitige Belastungen und daraus resultierende Fehlhaltungen begünstigen.
Daneben machen auch Bandscheibenvorfälle und -vorwölbungen sowie Spinalkanalstenose, eine Einengung des Wirbelkanals, der Lendenwirbelsäule oftmals zu schaffen.
Gezielte Hilfe durch schonende Verfahren
Mit einer ausführlichen Untersuchung lassen sich dank modernster Diagnostik genaue Schmerzquellen ausloten. Bei Bandscheibenvorfällen und -vorwölbungen kann eine minimalinvasive Mikrolaserbehandlung von starken Beschwerden befreien. „Wir führen über eine hauchdünne Mikronadel energiereiche Laserstrahlen an die besonders engen und schwer zugänglichen Bereiche zwischen den Wirbelkörpern der Lendenwirbelsäule“, erklärt Dr. Schneiderhan.
Die Laserenergie im Bandscheibengewebe wirkt mehrfach, sie lässt Gewebe schrumpfen, verschweißt kleine Einrisse oder unterbricht Schmerzfasern. Bei schweren Bandscheibenvorfällen oder einer Spinalkanalstenose verhelfen meist mikrochirurgische und endoskopische Operationsmethoden zur Besserung der Beschwerden. Hier führt der Operateur über einen kleinen Hautschnitt ein sieben Millimeter breites Endoskop an die betroffene Stelle der Wirbelsäule heran.
Unter Röntgenkontrolle lassen sich so über mehrere Kanäle des Endoskops Instrumente und auch eine Minikamera für optimale Sicht in den Bereich einführen. „Endoskopische Operationen gelten als besonders gewebeschonend und werden unter Vollnarkose durchgeführt. Für Patienten sind diese Eingriffe mit deutlich weniger Nebenwirkungen und einer schnellen Genesung verbunden. Aber auch Rehabilitation und Medikation nach diesen Eingriffen dauern nicht so lange an wie bei herkömmlichen Eingriffen“, weiß Dr. Schneiderhan.
Weitere Informationen unter www.orthopaede.com.