Urologische Vorsorge: Männern ist Potenz wichtig - Krebs-Vorsorgeuntersuchungen aus medizinischer Sicht sinnvoll
Urologische Vorsorge: Männern ist Potenz wichtig - Krebs-Vorsorgeuntersuchungen aus medizinischer Sicht sinnvoll
23.03.2015
Copyright © Dr. Reinhold Schäfer
Männer sind Vorsorge-Muffel. Nur jeder vierte Mann geht aktuellen Studien zufolge regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Wenn sie es aber tun, ist es ihnen besonders wichtig, Erektionsstörungen vorzubeugen. Dies ergab eine Umfrage der Uro-GmbH Nordrhein, ein Zusammenschluss niedergelassener Urologen. Immerhin knapp dahinter, an zweiter Stelle, steht die Früherkennung des Prostatakrebses. Auch Testosteronmangel und unerfüllter Kinderwunsch sind für Männer wichtige Themen beim Urologen.
Aus medizinischer Sicht am bedeutendsten sind Vorsorgeuntersuchungen des Prostatakrebses. An Krebs erkranken jährlich 200.000 Männer, davon 40.000 an Prostatakrebs. Mittlerweile bestehen gute Aussichten auf vollständige Genesung. Vorausgesetzt, die Diagnose wird frühzeitige in einem Stadium gestellt, wo der Krebs noch keine Beschwerden verursacht. „Je früher eine medikamentöse Therapie, Bestrahlung oder ein operativer Eingriff eingeleitet wird, desto besser die Heilungschancen“, betont Dr. Reinhold Schaefer von der Uro-GmbH.
„Außerdem lassen sich so in vielen Fällen Folgeerkrankungen wie Erektionsstörungen oder Inkontinenz ebenso vermeiden wie ein Streuen des Tumors auf andere Organe.“ Vorsorgeuntersuchungen sind nicht schmerzhaft, dauern in der Regel zehn Minuten und geben ein hohes Maß an Sicherheit. So lässt sich beispielsweise im Blut zur Erkennung des Prostatakrebses ein bestimmter Eiweißstoff – auch Prostata-Spezifisches-Antigen genannt – bestimmen, dessen Wert Rückschlüsse auf eine eventuelle bösartige Erkrankung der Prostata zulässt. Die richtige Interpretation dieses PSA-Wertes setzt allerdings viel Erfahrung und vor allem eine regelmäßige Messung voraus. „Der gesunde PSA-Wert ist von Mann zu Mann verschieden.
Jeder Mann hat eine individuelle Prostata-Größe und somit auch seinen ‚eigenen‘ PSA-Wert.“ Umso wichtiger ist es für den Urologen, individuelle Vergleichswerte über Jahre hinweg zu sammeln. So können Abweichungen von der Norm schneller erkannt und vor allem besser eingeschätzt werden. Darüber hinaus können Urologen allein aufgrund der Erhöhung des Wertes noch keine Diagnose stellen. Denn ein erhöhter PSA-Wert kann auch auf Entzündungen, äußere Reize oder auf die gutartige Prostatavergrößerung hinweisen. Daher sind Folgeuntersuchungen wie Urintests und Ultraschalluntersuchungen angezeigt, wenn der PSA-Wert erhöht ist.
Für gesetzliche Krankenkassen ist die Vorsorgeuntersuchung der Prostata ab dem 45. Lebensjahr angezeigt und sie übernehmen einen Teil der Kosten. „Wenn männliche Verwandte wie Vater, Großvater oder Onkel erbliche Vorbelastungen vermuten lassen, sollte früher – in manchen Fällen schon ab dem 30. Lebensjahr – mit der Messung begonnen werden,“ betont Dr. Schaefer. Wer die Untersuchung aus eigener Tasche bezahlt, muss mit Kosten in Höhe von etwa 75 Euro rechnen.
Weitere Informationen unter www.urologen-nrw.de.