Wege aus dem Teufelskreis - Diabetes und Depression: Eine häufige und gefährliche Kombination
Wege aus dem Teufelskreis - Diabetes und Depression: Eine häufige und gefährliche Kombination
07.03.2016
Menschen mit Diabetes fühlen sich oft durch ihre Erkrankung psychisch belastet. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox
Fast die Hälfte der Diabetespatienten fühlt sich durch die Erkrankung psychisch belastet, jeder Siebte ist sogar von einer Depression betroffen. Zu dieser Erkenntnis kommt die sogenannte Dawn-2-Studie, für die rund 15.000 Diabetiker, ihre Familien und Behandler in 17 Ländern auf vier Kontinenten befragt wurden.
Denn Diabetes kann neben vielen weiteren Folgeschäden auch eine Depression begünstigen - während letztere umgekehrt den Diabetes verschlimmern kann: Die Betroffenen sind in der Regel weniger um eine gesunde Lebensweise und gute Blutzuckereinstellung bemüht und leiden demzufolge auch häufiger unter Folgeerkrankungen.
Psychologische Hilfe
"Wichtig ist daher die Früherkennung von Depressionen bei Diabetes und umgekehrt", erklärt Professor Michael Roden vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ). Psychologische Hilfe von Fachärzten könne Patienten dabei unterstützen, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Neben den psychischen Belastungen gilt es, mögliche weitere Folgeerkrankungen im Blick zu behalten.
Zu ihnen zählen unter anderem tückische Nervenschäden wie Neuropathien, die anfangs oft unbemerkt mit nachlassender Sensibilität in den Füßen beginnen. Wer diese Symptome nicht ernst nimmt und beim Arzt abklären lässt, riskiert schlimme Folgen wie das gefürchtete diabetische Fußsyndrom, das bis zu einer Amputation führen kann. Oftmals ist eine Neuropathie auch mit unangenehmen Missempfindungen und Schmerzen in den Füßen verbunden, die die Psyche ebenfalls erheblich belasten können.
Das "Kribbeln" lindern
Zur Therapie von Neuropathien zählt vorrangig eine gute Einstellung des Blutzuckers. Auch rezeptfrei erhältliche, gut verträgliche Präparate wie etwa "milgamma protekt" können angewendet werden. Diese Präparate können mithilfe eines vitaminähnlichen Wirkstoffs, dem Benfotiamin, Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen in den Füßen lindern sowie dem Voranschreiten der Nervenschädigung entgegenwirken, mehr Informationen dazu unter www.milgamma.de.
Bei sehr starken Schmerzen können die Ärzte außerdem Schmerzmittel verordnen. In diesem Zusammenhang werden häufig auch Antidepressiva eingesetzt.
Initiative klärt auf
Täglich erkranken mehr als 700 Menschen neu an Diabetes, die zu den rund sechs Millionen Diabetikern in Deutschland hinzukommen. Doch die Dunkelziffer ist noch viel höher - denn ein erhöhter Blutzucker verursacht keine Schmerzen. Er kann aber schon im Anfangsstadium Folgeschäden wie eine Neuropathie verursachen. Diese Nervenschädigung zeigt sich meist zuerst an den Füßen. Deshalb will die Aufklärungsinitiative "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?" über Diabetes und die diabetische Neuropathie informieren.
Mehr dazu gibt es unter www.hoerensieaufihrefuesse.de.