Kurklinikverzeichnis - Rehakliniken und Kurkliniken in Deutschland

Die Schwangerschaft ist die wohl spannendste Zeit im Leben einer Frau, jedoch sind die neun Monate bis zur Geburt des Kindes auch von vielen Fragen und Ungewissheiten geprägt. Was müssen Schwangere in Hinblick auf eine gesunde Ernährungsweise beachten? Wie viel sollten werdende Mütter zunehmen? Welche Lebensmittel sind tabu?

Welche Sportarten eigenen sich in diesem Lebensabschnitt und welche nicht? Nicht zuletzt ist in Bezug auf die Gesundheit in der Schwangerschaft natürlich auch interessant, welche Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden und für welche Leistungen die werdende Mutter selbst aufkommen muss.

  Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft – was bedeutet das?

Schwangere dürfen keinen Alkohol trinken, soviel ist den meisten klar. Doch, wenn es konkret um eine gesunde Ernährungsweise in der Schwangerschaft geht, sind viele Frauen ratlos. Soll fortan wirklich für zwei gegessen werden? Welche Nährstoffe braucht das ungeborene Baby und in welchem Maße ist eine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft eigentlich empfehlenswert?

 

  Sollte die werdende Mutter wirklich „für zwei“ essen?

Wie einem Beitrag des Portals Zentrum der Gesundheit zu entnehmen ist, ist den meisten Frauen nicht klar, was eine gesunde Gewichtszunahme während der Schwangerschaft bedeutet. So nehmen einige Frauen deutlich zu wenig zu, während andere Frauen sich während der Schwangerschaft ein gesundheitsschädliches Essverhalten angewöhnen und entsprechend zu viel zunehmen.

Ein Faktor, welcher zu übermäßigen Gewichtszunahme in der Schwangerschaft beiträgt, ist die weit verbreitete Annahme, Schwangere müssten fortan für zwei essen. Das stimmt so nicht. In der Schwangerschaft geht es nicht darum, die doppelte Menge an Kalorien zu sich zu nehmen, sondern darum, dem Körper mithilfe einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise alle wichtigen Nährstoffe zuzuführen.

Als Orientierungspunkt, wie viel eine Frau während ihrer Schwangerschaft zunehmen sollte, dient der BMI, also der Body-Maß-Index. Je höher dieser BMI ist, desto weniger sollte die Frau während der Schwangerschaft zunehmen. Ein gesunder BMI liegt zwischen 18,5 und 24,9. All jene Frauen, die in diesem Bereich liegen, sollten während ihrer Schwangerschaft 11,5 bis 16 Kilogramm zunehmen. Wer darunter liegt, sollte sogar 20 Kilo Gewicht zulegen. All jene Frauen mit einem BMI über 30 sollten jedoch höchstens zehn Kilo an Gewicht zulegen.

 

  Welche Nährstoffe sind für die Entwicklung des Fötus besonders essentiell?

Das Baby im Bauch der Schwangeren holt sich über die Nabelschnur alle für seine Entwicklung wichtigen Nährstoffe, sofern die Mutter diese über ihre Nahrung aufnimmt. Ernährt sich die Mutter sehr einseitig, entsteht schnell ein Nährstoffmangel bei Mutter und Kind, welcher sich auf die Entwicklung des Fötus auswirkt. Doch welche Nährstoffe sind in der Schwangerschaft denn nun besonders wichtig?

Gezielt achten, sollte die werdende Mutter unter anderem auf die Aufnahme von genügend Folsäure und Jod. Folsäure ist für die Zellteilung und das Wachstum des Fötus von Anfang an unentbehrlich. Durch die Aufnahme von ausreichend Folsäure kann das Risiko von Fehlbildungen, wie zum Beispiel einem offenen Rücken, verringert werden.

Folsäure kommt beispielsweise in Vollkornprodukten, Obst und grünen Gemüsesorten, wie Spinat, Brokkoli oder Grünkohl vor, so www.was-wir-essen.de. Da Folsäure jedoch sehr hitzeempfindlich ist und die meisten Frauen bereits vor der Schwangerschaft eine Unterversorgung aufweisen, wird empfohlen, während der Schwangerschaft täglich eine Tablette mit synthetischer Folsäure einzunehmen.

Ebenfalls unverzichtbar für eine gesunde Entwicklung des Babys ist Jod. Besteht ein Jodmangel, erhöht dies die Gefahr einer Fehlgeburt. Gute Jodquellen sind Meeresfische, Milch und Milchprodukte sowie jodiertes Speisesalz. Doch auch hier raten viele Ärzte zu einer zusätzlichen Jodzufuhr in Tablettenform.
Nicht zuletzt sollte die werdende Mutter auch auf die Aufnahme von Kalzium und Eisen viel Wert legen.

Kalzium benötigt der Fötus für die Entwicklung seiner Knochen. Gute Kalziumquellen sind Milch und Milchprodukte. Der Eigenbedarf von Schwangeren ist vor allem in den letzten drei bis sechs Schwangerschaftsmonaten erhöht, da das Baby in diesem Zeitraum sehr schnell an Größe zulegt.

 

  Sushi, Mett und Co – auf welche Lebensmittel sollten werdende Mütter verzichten?

Welche Lebensmittel dürfen während der Schwangerschaft bedenkenlos genossen werden? © underdogstudios - Fotolia.com

 

Wer den zahlreichen Ratgebern, welche im Internet zu finden sind, glaubt, bekommt den Eindruck, während der Schwangerschaft fast gar nichts mehr essen zu dürfen. Gut, das mag übertrieben sein, aber dennoch sind viele werdende Mütter verunsichert und wissen nicht genau, welche Nahrungsmittel sie nun bedenkenlos zu sich nehmen dürfen und welche nicht. Deshalb anbei eine Übersicht zum besseren Verständnis:

 

 

  Was gilt es in Hinblick auf Sport in der Schwangerschaft zu beachten?

Grundsätzlich gilt, dass Schwangere sich beim Sport nicht überanstrengen sollten. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel schränkt der Bauch die Bewegungsfreiheit stark ein und das zusätzliche Gewicht beansprucht die Muskeln sowie die Gelenke sehr. Immer empfehlenswert sind ausgedehnte Spaziergänge oder Walking. Auch Schwimmen ist eine gute Idee, denn vor allem zum Ende der Schwangerschaft entlastet diese Sportart die Gelenke und trainiert zudem ganz verschiedene Muskelgruppen. Schwangerschaftsgymnastik kann von Anfang an betrieben werden.

Sie bereitet den Körper optimal auf die Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt vor. Yoga oder Pilates für Schwangere ist ebenfalls sehr gut geeignet, beugen diese Sportarten doch Rückenschmerzen vor und trainieren den Beckenboden. Zudem verbessern Yoga und Pilates die Körperwahrnehmung und helfen dabei, bewusster zu atmen. Diese Faktoren können der Frau während der Geburt zu Gute kommen.

Natürlich müssen Schwangere darauf achten, nur Übungen auszuführen, die für ihren Babybauch geeignet sind. Mannschaftssportarten, aber auch Reiten, Inliner-Fahren oder Klettern sollten, aufgrund der hohen Verletzungsgefahr, ab dem 2. Trimester der Schwangerschaft gemieden werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte die Schwangere viel ruhen und sich nicht überanstrengen. Schwimmen und Wasser-Gymnastik sind genau das Richtige. Auf das Heben von schweren Gewichten ist in jedem Fall zu verzichten, da so der ohnehin schon hohe Druck im Bauchraum erhöht werden würde, was eine Frühgeburt zur Folge haben kann.

 

  Welche Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen gibt es und welche werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen?

 

Im Laufe der Schwangerschaft stehen mehrere Ultraschalluntersuchungen an. © nenetus - Fotolia.com

 

Ob es Mutter und Kind gut geht und ob die Entwicklung des Fötus entsprechend der Erwartungen voranschreitet, wird mithilfe Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen geklärt. Etwa zehn Vorsorgetermine sind nach den Mutterschafts-Richtlinien vorgesehen. Von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, werden folgende Leistungen, so verivox.de:

• Ultraschalldiagnostik
• Untersuchung auf HIV
• Untersuchung und Beratung der Wöchnerin
• Blutuntersuchung auf Infektionen
• Erkennung und Überwachung von Risikoschwangerschaften

 

Selbst zahlen, müssen Schwangere jedoch die Folgenden Leistungen, so spiegel.de. Diese sind jedoch nicht verpflichtend und viele Schwangere verzichten deshalb darauf:

• Ultraschall in 3D oder 4D
• Erst-Trimester-Screening und Berechnung des Trisomie-Risikos
• Test auf Streptokokken B Test auf Ringelrötels oder Windpocken
• Test auf Toxoplasmose ohne begründeten Verdacht
• Test auf Cytomegalievirus (CMV) Akkupunktur

Schwangere sollten wähnend dieses unvergleichlichen Lebensabschnittes vor allem eins tun: Auf ihren Bauch hören. Wer auf sich und sein ungeborenes Baby Acht gibt, sich ausgewogen ernährt, sportlich betätigt, es aber nicht übertreibt und alle vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, macht alles richtig. Nicht nur das Baby profitiert von einer gesunden Lebenswiese in der Schwangerschaft, auch die werdende Mutter fühlt sich fitter und gesünder und kann sich so optimal auf die Strapazen der Geburt vorbereiten.