Nicht schämen, sondern handeln - Bei einer ständig nervösen Blase sollte man aktiv werden

Nicht schämen, sondern handeln - Bei einer ständig nervösen Blase sollte man aktiv werden

11.05.2016

Ratgeber: Nicht schämen, sondern handeln - Bei einer ständig nervösen Blase soll

Mit der richtigen Behandlung sind auch mit einer überaktiven Blase fröhliche Radtouren wieder möglich. Foto: djd/Vesikur

Oh nein, nicht schon wieder. Dieser Gedanke schießt vielen Menschen mehrmals am Tag durch den Kopf, wenn plötzlich ein starker Harndrang auftritt und sich kaum beherrschen lässt. Wer ständig zur Toilette muss oder sogar ungewollt Urin verliert, büßt schnell einen großen Teil seiner Lebensqualität ein, denn Unternehmungen im Freien, ein Stadtbummel oder ein Theaterbesuch werden so zu Tortur. Betroffene ziehen sich dann oft immer mehr zurück.

Harndrang ist gut behandelbar

Dabei sind Blasenprobleme meist gut therapierbar. Spätestens wenn es zu einer Inkontinenz kommt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Für eine genaue Diagnose überweist der Hausarzt meist an Fachärzten wie Gynäkologen, Urologen und Urogynäkologen. Denn nur mit Kenntnis der Ursache ist eine erfolgreiche Therapie möglich.

So unterscheidet man etwa zwischen Stress- oder Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz. Eine Dranginkontinenz ist oft auf eine überaktive Blase oder Reizblase zurückzuführen. Sie reagiert schon bei geringer Füllung mit starkem "Müssen". Betroffene laufen mehr als achtmal am Tag und zusätzlich mehrmals pro Nacht zur Toilette. Wer glaubt, unter einer überaktiven Blase zu leiden, findet unter www.blase-ok.de einen Selbsttest. Als Ursache kommen etwa Entzündungen oder Blasensteine in Frage.

Bei den meisten Patienten lässt sich aber kein spezifischer Auslöser finden. Dann kann eine medikamentöse Behandlung mit sogenannten Anticholinergika wie etwa "Vesikur" helfen. Sie bewirken eine Entspannung der gereizten Blasenmuskulatur und können so für eine Linderung des Dranggefühls sorgen.

Den Beckenboden stärken

Bei der Stressinkontinenz tritt Harnverlust dagegen bei körperlichen Belastungen wie Husten, Springen oder Heben auf. Sie ist auf eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur zurückzuführen, wie sie bei Frauen häufig nach Geburten auftritt. Gezieltes Beckenbodentraining kann dann die Muskulatur wieder kräftigen. Die Gesundheitsexperten beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de empfehlen dies generell bei Blasenproblemen, da es Malheure zu verhindern hilft.

Auch bei Harndrang genug trinken

Aus Angst vor dem nächsten Anfall von Harndrang neigen Menschen mit überaktiver Blase dazu, wenig zu trinken. Das ist jedoch nicht sinnvoll, da dann der Harn sehr stark konzentriert wird und die Blase noch stärker reizt. Lediglich treibende Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee sollte man reduzieren. Gut dagegen ist es, täglich mindestens zwei Liter Wasser ohne Kohlensäure oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zu trinken.

Mehr Tipps und Informationen rund ums Thema gibt es unter www.blase-ok.de.

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