Rote Bete: Die tiefrote Wunderknolle

Rote Bete: Die tiefrote Wunderknolle

23.11.2024

Ratgeber: Rote Bete: Die tiefrote Wunderknolle

Copyright: Kurklinikverzeichnis.de - Nicht nur die Knolle, auch das Blattgrün ist extrem nährstoffreich

Das traditionelle Wintergemüse stand zu Uromas Zeiten mehrmals wöchentlich auf dem Speiseplan. Denn früher wusste man noch um dessen gesundheitsfördernde Wirkung. So strotzt Rote Bete vor Vitalstoffen, stärkt den Körper, schützt vor Krankheiten und kann diese nicht nur vorbeugen, sondern sogar heilen.

Trotzdem stand das heimische Gemüse bei den jüngeren Generationen lange Zeit nicht sehr hoch im Kurs und ist sogar fast in Vergessenheit geraten. Damit es nicht so weit kommt, hat der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt die Rote Bete zum Gemüse des Jahres 2023 und 2024 gekürt. Mit dieser Auszeichnung soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass viele alte Gemüsesorten unter anderem durch die Industrialisierung der Landwirtschaft verloren gegangen sind.

Zum Glück entdecken mittlerweile immer mehr gesundheitsbewusste Menschen die Rote Bete für sich neu und genießen sie zum Teil auch roh als Carpaccio, Salat oder Smoothie zubereitet.

In manchen Kreisen ist sie längst zum neuen Superfood aufgestiegen. Nicht zu Unrecht: So ist Rote Bete reich an Vitaminen der B-Gruppe, Vitamin C, Kalium, Eisen, was die Sauerstoffzufuhr verbessert, Phosphor, Kalzium, Magnesium und Folsäure, wirkt blutreinigend, entsäuert den Organismus, regt den Stoffwechsel an und senkt Bluthochdruck. So sinkt bereits drei Stunden nach dem Trinken von 500 Milliliter Rote Bete-Saft der systolischen Blutdruck um etwa fünf mmHg - und das über einen Zeitraum von 24 Stunden. Das ist beachtlich und beruht darauf, dass das Gemüse Nitrate enthält, von dem ein Teil durch den Speichel von Bakterien in der Mundhöhle zu Nitrit reduziert wird. Und dieses wiederum erweitert die Gefäße und senkt auf diese Weise den Blutdruck. Vor allem wegen des hohen Anteils an anorganischem Nitrat, hat man vielfältige Untersuchungen angestellt, um die Wirkung auf Leistung und Organe festzustellen. Und ist schließlich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Rote Bete wegen seines Nitratgehaltes als Quelle für Stickstoffmonoxid bei vielen Sportarten leistungssteigernd wirkt. Je geringer der Sportler trainiert ist, desto höher soll der Effekt sein.

Auch Diabetiker profitieren vom Genuss der Wunderknolle. So hilft Rote Bete die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und senkt den Blutzuckerspiegel.

Gleichzeitig stärken sekundäre Pflanzenstoffe das Immunsystem und besitzen eine entzündungshemmende Wirkung. Die enthaltenen Antioxidantien schützen unsere Zellen und Gefäße, helfen bei der Regeneration und stärken das Herz.

Und sogar die Leber wird entlastet. Zum einen regt Betain die Funktion der Leberzellen an und zum anderen stärkt es die Gallenblase und hält die Gallengänge gesund.

Da möchte man doch am liebsten gleich zugreifen. Saison hat die Rote Bete von September bis März. Die ersten frühen Sorten des eigentlichen Wintergemüses kann man bereits im Spätsommer auf dem Wochenmarkt bekommen. Achten Sie darauf, dass die Knollen nicht zu groß und dick sind. Denn dann könnten sie holzig sein. Wie bei vielen Gemüsesorten gilt auch hier: Je kleiner, desto feiner.

Grundsätzlich kann das Wintergemüse auch länger gelagert werden. Wichtig ist dabei nur, einen trockenen, kühlen und dunklen Ort zu wählen.

Doch wie nimmt man die gesunde Knolle nun am besten zu sich? Klar ist: Roh ist die Rote Bete am nährstoffreichsten. Dazu kann man sie entweder frisch zum Saft pressen, als Smoothiezutat in den Mixer geben oder einfach roh im Salat genießen. Da die Rübe neben den vielen gesunden Inhaltsstoffen auch Oxalsäure enthält, sollten Menschen mit Nierenproblemen Rote Bete allerdings nur in Maßen roh genießen. Denn sie können Nierensteine begünstigen. Zudem erschwert Oxalsäure die Aufnahme von Kalzium. Wird das Gemüse nur kurz gekocht, blanchiert oder gedünstet, sinkt der Säuregehalt bereits erheblich und es bleiben trotzdem noch einige der gesunden Inhaltsstoffe erhalten.

Geheim-Tipp für Sportler: Um die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern, ist es ratsam etwa zwei bis drei Stunden vor dem Training Rote Bete-Saft zu trinken. Das kann die Effektivität des Sportprogramms erhöhen! Copyright: Kurklinikverzeichnis.de

 

Durch ihren leicht erdigen, süßlichen Geschmack eignet sich die Rote Bete sowohl für herzhafte als auch für einige süße Speisen. Wer nicht möchte, dass das Gemüse ausblutet und seine strahlende Farbe behält, sollte die Rübe mit unversehrter Schale kochen. Nach dem Kochen kann man diese dann ganz leicht mit einem Messer abziehen. Am besten benutzt man dafür Einmalhandschuhe, da der Saft stark abfärbt. Sollte trotzdem etwas daneben gehen, hilft Zitronensaft beim Entfernen der Flecken.

Wer Rote Bete lieber geschält kochen möchte, sollte das Kochwasser nicht einfach wegkippen. Denn dieses strotzt vor Eisen, da der Vitalstoff hitzeunempfindlich ist, und kann damit wunderbar als Grundlage für eine würzige Suppe oder Gemüsebrühe verwendet werden.

Und noch ein kleiner Tipp für alle, die unter Verstopfung leiden. Essen Sie ruhig abends etwas Rote Bete. Denn das enthaltene Kalium fördert am nächsten Morgen die Verdauung. Zudem enthält Rote Bete viele unlösliche Ballaststoffe, die den Darm reinigen, die guten Bakterien ernähren, welche das Mikrobiom bilden und die Aktivität der Verdauungsenzyme steigern. Die Ballaststoffe verleihen dem Stuhl Volumen und machen ihn gleichzeitig weicher, was das Verstopfungsrisiko ebenfalls reduziert. Auch für Menschen, die zu eher wässrigem Stuhl neigen, können die Ballaststoffe hilfreich sein, den Stuhl zu festigen. Denn Ballaststoffe absorbieren Wasser und sorgen für Masse. Weicher, volumenreicher Stuhl ist ideal, um den Körper zu entgiften.

Übrigens: Erschrecken Sie nicht nach dem Toilettengang, wenn Ihr Urin oder Kot eine recht intensive rote Färbung angenommen hat. Die in der Roten Bete enthaltene Verbindung namens Betanin, welche dem Gemüse seinen intensiven Farbton verleiht, wird im Darm in starker Konzentration absorbiert. Das kann dazu führen, dass das Pigment schnell über den Urin und später über den Stuhl ausgeschieden wird. Dieses Phänomen wird Beeturie genannt. Nicht jeder Mensch kann Betanin während des Verdauungsprozesses vollständig abbauen, was zu der so genannten Beeturie führen kann. Manche produzieren auch einfach zu wenig Magensäure. Etwa 10 bis 14 Prozent der Menschen sind von Beeturie betroffen, vor allem trifft es diejenigen mit Eisenmangel oder malabsorptiven Erkrankungen. Unter letzterem versteht man die fehlerhafte Aufnahme von Nahrungsbestandteilen entweder durch eine gestörte Resorption oder einen unzureichenden Transport. Zu einer solchen Erkrankung zählt beispielsweise Anämie.

Die Farbe des Urins kann dabei von rosa bis dunkelrot reichen und bis zu 48 Stunden nach dem Verzehr Roter Bete anhalten.

Im übrigen können Sie mit Roter Bete auf sehr einfache Weise die Transitzeit Ihrer Verdauung messen. Auch wenn die Verdauungszeiten von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, gibt es doch Richtwerte, welche auf eine optimale Verdauung und Nährstoffaufnahme hinweisen können. Essen Sie zu Ihrer Mahlzeit mindestens eine halbe Rote Bete - ob roh oder gekocht, ist dabei egal. Wenn Sie 12 bis 24 Stunden später roten Urin oder Stuhl bemerken, ist Ihre Verdauungszeit normal. Wenn die Ausscheidung in weniger als zwölf Stunden rot gefärbt ist, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass die Nährstoffaufnahme möglicherweise gestört ist. Dauert die Ausscheidung dagegen länger als 24 Stunden, deutet dies auf eine zu langsame Verdauungszeit hin. Dies kann zum Beispiel bei einem Mangel an Ballaststoffen der Fall sein. Oder es fehlt Wasser bzw. ist auf einen Flüssigkeitsmangel in der Ernährung zurückzuführen. Langsames Essen, die Aufnahme ballaststoffreicher Lebensmittel sowie ausreichend Flüssigkeit in der Ernährungsweise verbessern die Transitzeit und damit die Verdauung.

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