Salziges Küstenkraut - mehr als nur ein schmackhaftes Edelgemüse

Salziges Küstenkraut - mehr als nur ein schmackhaftes Edelgemüse

04.11.2024

Ratgeber: Salziges Küstenkraut - mehr als nur ein schmackhaftes Edelgemüse

Copyright: Kurklinikverzeichnis.de - Meeresspargel Erntezeit von Mai bis September

Salicornia europea - auch bekannt unter dem Namen Queller, Salzkraut oder Meeresspargel - ist in der gehobenen Küche ein wahrer Geheimtipp. Doch nicht nur Gourmets wissen das Wildgemüse zu schätzen, auch Gesundheitsbewusste kommen an ihm längst nicht mehr vorbei. Doch warum ist das Salzkraut allseits so beliebt?

Die etwa 30 Arten der Gattung Salicornia kommen weltweit an sandigen, torfigen und schlickigen Küstenböden sowie an Salzseen vor.

Speziell in Deutschland findet man den Queller in der freien Natur zum Beispiel auf den Salzwiesen oder im Watt an der Nordseeküste. Im Ostseeküstenbereich ist er zwar seltener zu finden als an der Nordseeküste, doch auch da trifft man ihn an. An der Atlantikküste sowie im Mittelmeerraum bilden die Pflanzen in den Wattbereichen ebenfalls große Bestände.

Die Pflanze besitzt spezielle Hohlräume, in denen sie das überschüssige Salz während der gesamten Vegetationszeit speichert. Um die Salzkonzentration in der Pflanze auf einem optimalen Level zu halten, erhöht sie den Wassergehalt und aus diesem Grund gleicht der Queller auch einem kleinen Kaktus.

Doch was macht den Meeresspargel nun so gesund für uns? Salicornia europea reichert nicht nur Salz, sondern auch große Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen, wie beispielsweise Magnesium, Kalzium, Eisen und Zink an. Zudem ist diese Pflanze eine hervorragende, natürliche Jodquelle. Darüber hinaus liefert das Salzkraut die Vitamine A und C sowie B-Vitamine und reichlich Chlorophyll sowie sekundäre Pflanzenstoffe, welche antioxidativ wirken. Auch sein Folsäuregehalt ist beachtlich, der zur Bildung gesunder, roter Blutkörperchen wichtig ist, da diese für den Sauerstofftransport unentbehrlich sind.

Das Meereskraut fungiert auch wunderbar als Salzersatz. So hat die in Salicornia enthaltene Transferualsäure eine schützende Wirkung bei Gefäßfunktionsstörungen und Bluthochdruck. Das macht sie zu einer wunderbaren Alternative zu herkömmlichen Salz.

Wer etwas für seine Figur tun möchte, ist mit dem Meeresspargel ebenfalls gut beraten, so enthält er kaum Fett und Kalorien. Dafür wirkt er entwässernd und eignet sich als Mittel gegen Fettleibigkeit. Zudem fördert er die Verdauung und lindert Blähungen. Die jungen Spitzen sind ebenso für ihre harntreibende und entschlackende Wirkung bekannt.

Genießt man die angenehm salzig schmeckenden Triebe gleich roh, erhält der Körper die volle Ladung an Powerstoffen. Doch auch als Zutat im Salat passt er gut, vor allem in Kombination mit fruchtigen Tomaten oder auch in Verbindung mit Käse.

Dämpft man den Queller, behält er ebenfalls einen Großteil seiner Gesundheitsstoffe. Dafür einfach den Boden eines Topfes mit etwas Wasser befüllen und zum Kochen bringen. Dann den Meeresspargel in den Dampfkorb geben und etwa fünf Minuten dämpfen bis er weich ist. Die Triebe vom Herd nehmen und mit etwas Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch servieren. Mmh!

Das Gemüse ist auch blanchiert oder gedünstet ein Genuss und harmonisiert durch seinen salzigen und leicht pfeffrigen Geschmack gut mit Fisch. In der gehobenen Küche wird er daher gerne als edle Beilage oder besonderer Blickfang serviert.

Insgesamt gibt es bei der Zubereitung von Meeresspargel zwei Dinge zu beachten. Zum einen beim Kochen übermäßige Hitze vermeiden, da die Stengel sonst ihren Biss verlieren und ruckzuck matchig werden. Deshalb wirklich nur kurz blanchieren, braten oder dünsten. Und zum anderen gilt: Vorsicht mit Salz!

Copyright: Kurklinikverzeichnis.de - Im Herbst nimmt das Salzkraut eine rötliche Färbung an

 

Frischer Queller lässt sich im Kühlschrank einige Tage lagern, dafür am besten in ein feuchtes Küchentuch einschlagen. Waschen sollte man die Triebe erst kurz vor der eigentlichen Zubereitung, da sie sonst weich werden und zerfallen können.

Wer nicht am Meer wohnt und so selber die Möglichkeit hat, die zarten Triebe eigenhändig zu ernten, ist auf den Handel angewiesen. Im Internet gibt es mittlerweile einige Anbieter, allerdings hat die Salicornia europea da auch ihren Preis. Mittlerweile wird das Salzkraut in der Erntesaison (Mai bis September) auch auf einigen Fischmärkten frisch angeboten.

Wer die exklusive Spezialität für sich entdeckt hat, kann auch versuchen, den Queller selber zu Hause im Topf zu kultivieren. Zum Keimen brauchen die Samen ganz normales Süßwasser - in ihrem natürlichen Lebensraum an der Küste übernimmt das der Regen. Die Erde sollte gut mit Sand vermischt werden. Während des Wachstums der Pflanze sollte sie selten, dafür aber dann üppig mit Salzwasser gegossen werden. Dabei gilt: Zwei Teelöffel Salz ohne Zusätze (wie Rieselhilfen, Fluor oder Jod) in ein Liter Wasser geben. Wenn alles klappt, kann man sich das gesunde Salzkraut so selber ziehen und immer frisch ernten.

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