Bleaching-Methoden im Check - Interview mit Prof. Andreas Jung, Leiter der Dr. Jung Zahnklinik

Bleaching-Methoden im Check - Interview mit Prof. Andreas Jung, Leiter der Dr. Jung Zahnklinik

24.07.2015

Aktuelles: Bleaching-Methoden im Check - Interview mit Prof. Andreas Jung

Bildquelle: Dr. Jung Zahnklinik in Pfungstadt - Prof. Dr. Andreas Jung

Weiße Zähne lassen das eigene Lächeln nicht nur strahlender, sondern vor allem auch jünger wirken. Um die hohe Nachfrage nach Zahnbleachings zu bedienen, bringt der Markt immer wieder neue Produkte und Verfahren zum Vorschein. Prof. Andreas Jung, Leiter der Dr. Jung Zahnklinik in Pfungstadt, erklärt, wie diese wirken und welche Mittel besser nicht zum Einsatz kommen.

Wie genau wirken Bleachingmittel eigentlich?

„Ob bei ärztlich empfohlenen Bleachingprodukten für zu Hause oder Bleichverfahren beim Zahnmediziner: Wasserstoffperoxid und Carbamidperoxid – eine gleichwirkende Vorstufe – stellen die am häufigsten verwendeten Bleichstoffe dar. Als Gel auf die Zähne aufgetragen, brechen sie die darin enthaltenen Farbstoffmoleküle entzwei und setzen sie zu farblosen Substanzen um.

Heutzutage gibt es verschiedene Methoden, die unterschiedliche Bleichstoffkonzentrationen – meistens zwischen 6 und 35 Prozent – enthalten. Dabei gilt: Je höher die Konzentration, desto stärker und schneller wirken die Produkte. Da jedoch parallel auch die Risiken für Zahn- und Zahnfleischirritationen steigen, kommen höher konzentrierte Mittel nur unter zahnärztlicher Aufsicht zur Anwendung.

Laut einer aktuellen Studie der Universität Freiburg[1] sind auch nach dem Einsatz von hochprozentigen Bleachingpräparaten keine Langzeitschäden zu erwarten. Vorausgesetzt, sie unterliegen einer korrekten Handhabung.“

Welche professionelle Bleachingmethode ist besonders schonend?

„Als besonders sanft hat sich ein innovatives Bleaching mit lichtaktiviertem Gel erwiesen. Dabei aktivieren Zahnmediziner das in einer Wirkstoffkonzentration von 25 Prozent vorliegende Bleichmittel mit speziellem LED-Licht. Mit dieser im Vergleich zum vorher üblichen UV-Licht wesentlich weicheren Lichtquelle lässt sich eine Farbaufhellung um bis zu acht Nuancen erzielen, wobei die Zähne hiernach im Normalfall keine erhöhte Sensibilität aufweisen, wie sie bei Vorgängerverfahren häufiger auftritt.

Für ein optimales Ergebnis erfolgt das Auftragen des Gels drei- bis viermal im Abstand von 15 Minuten. Bleichgel, Art der Lichtquelle und Anwendungsdauer müssen Zahnmediziner immer genauestens aufeinander abstimmen, um einer Wärmeentwicklung und damit verbundenen Irritationen vorzubeugen.“

Gibt es effektive Produkte, die sich für die Anwendung zu Hause eignen?

„Wer seine Zähne aufhellen möchte, sollte zunächst einen Zahnarzt aufsuchen. Dieser prüft vorab, ob sich die Zähne für ein Bleaching eignen oder Karies, Schmelzrisse oder freiliegende Zahnhälse vorliegen, über die das Bleichmittel in das Zahninnere gelangen und den Zahnnerv irreparabel schädigen kann.

Befinden sich Zähne und Zahnfleisch in gesundem Zustand, besteht die Möglichkeit eines sogenannten Home-Bleachings: Patienten erhalten ein spezielles Gel, zusammen mit einer individuell angefertigten Schiene. Bei korrekter Anwendung und regelmäßiger ärztlicher Kontrolle ist dies ein schonendes Verfahren. Allerdings enthält das Produkt eine geringere Wirkstoffkonzentration als im Behandlungsstuhl durchgeführte Aufhellungsverfahren und bringt so nicht immer den von Patienten gewünschten Effekt.

Zudem muss es über einen Zeitraum von mehreren Tagen einwirken und erfordert somit Geduld. Vor Hausmitteln wie Zähneputzen mit Erdbeeren oder Backpulver rate ich ganz klar ab. Auf Dauer erzielen sie außer irreparablen Schäden am Zahnschmelz keinerlei Wirkung. Auch Pasten mit angeblichem Aufhellungseffekt können die Zahngesundheit gefährden. Sie tragen die schützende Schmelzschicht ab und machen die Zähne empfindlich.“

Weitere Informationen unter www.zahnklinik-jung.de.

 

[1] Prof. Olga Polydorou, “Indications and efficacy of tooth bleaching using high concentrations of hydrogen peroxide”, Center of Dental Medicine, University of Freiburg, Germany, September 2014

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